Grenztreffen: Lula trifft Sarkozy in Französisch-Guayana

Datum: 11. Februar 2008
Uhrzeit: 21:59 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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EU-Land in Südamerika: Französisch-Guayana nördlich von BrasilienDer brasilianische Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva trifft am Dienstag (12.02.) in Französisch-Guayana mit seinem französischen Amtskollegen Nicolas Sarkozy zusammen. Das Treffen findet am zweiten Tag der Reise Sarkozy in die Region an der Grenze zwischen beiden Ländern statt. Lula fliegt zuerst in die Grenzstadt Oiapoque im Bundesstaat Amapá und setzt dann mit einem Boot über den gleichnamigen Grenzfluss nach Saint-Georges de l’Oyapock über.

Inhalt der Gespräche sind unter anderem die Vorgehensweise gegen die kolumbianische Rebellenarmee FARC, die Befreiung der Geiseln sowie militärische Kooperationen. Aber auch die illegale Einwanderung in Französisch-Guayana steht auf der Agenda. Zehntausende von Brasilianern leben in dem nördlich gelegenen Nachbarland. Nicht wenige suchen im französichen Übersee-Department bessere Lebensbedingungen. Nach offiziellen Angaben aus Brasília leben dort 20.000 Brasilianer legal, weitere 50.000 sollen sich illegal im Land aufhalten. Weitere grosse Einwanderungsgruppen kommen aus China, Haiti und Suriname.

Französisch-Guayana ist offizielles französisches Staatsgebiet und gehört damit wie Frankreich der EU an. Die Hauptstadt Cayenne liegt rund 200 Kilometer von Oiapoque im Norden Brasilien entfernt und hat rund 60.000 Einwohner. Im ganzen Land leben rund 200.000 Menschen.

Der brasilianische Präsident Lula da Silva und der französische Präsident Nicolas Sarkozy bei einem Treffen am 25.09.2007 (Foto: Agência Brasil)

Offizielles Zahlungsmittel ist der Euro. Der Mindestlohn liegt bei 1.100 Euro und damit fast achtmal höher als in Brasilien. Allerdings sind die Lebenshaltungskosten auch entsprechend höher. Brasilianische Medien berichten beispielsweise von einem Tomatenpreis von 13 R$ je Kilo. In Brasilien sind diese für ein Zehntel zu bekommen. Trotzdem versuchen täglich dutzende an Brasilianern illegal ins Land einzuwandern. Früher oder später werden sie jedoch oft von der Polizei aufgegriffen und in ein Übergangslager gebracht. Binnen 48 Stunden werden sie dann nach einem Schnellgerichtsverfahren abgeschoben und an die brasilianische Grenze gebracht.

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