Die digitale Zukunft hat in Brasilien schon begonnen

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Brasilien ist die Nummer 1 im E-Commerce in Lateinamerika (Foto: Pixabay)
Datum: 15. Dezember 2022
Uhrzeit: 18:15 Uhr
Ressorts: Kultur & Medien
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Autor: Dietmar Lang
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Insgesamt verbringt der Brasilianer fast 30 Stunden im Monat im Internet, davon die Hälfte auf Social Media-Plattformen. Nun werden auch entlegene Gemeinden im Norden mit dem Internet verbunden. Hier war der Zugang zum Internet bislang nur über Satellit möglich. Jetzt werden 10.000 Kilometer Glasfaserkabel unter Wasser in Flüssen verlegt. Damit können Internetgeschwindigkeiten von 100 Gigabit pro Sekunde erreicht werden und der Anteil der brasilianischen Nutzer des Internets wird weiter steigen.

Im Internet gefunden werden

Das belegen auch die Zahlen zum Online-Handel. Die E-Commerce-Umsätze stiegen 2021 um 27 Prozent. Die Zeit, die mit Shopping-Apps verbracht wurde, erhöhte sich um 45 Prozent auf 5,4 Stunden am Tag. Rosige Aussichten also für Brasiliens Unternehmen, vorausgesetzt sie ranken in den Suchmaschinen weit genug oben. Wie überall auf der Welt bedarf es dazu eines Marketing-Experten, der das Ranking mit geeigneten On- und Offpage-Maßnahmen beeinflussen kann. Onpage-Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung betreffen die Seite direkt. Dazu gehören etwa Texte und Bilder, aber auch technische Elemente wie Benutzerfreundlichkeit und Ladezeiten. Offpage hingegen meint alle Maßnahmen, die außerhalb der Website das Ranking beeinflussen. Gemeint sind damit beispielsweise sogenannte Backlinks, aber auch Einträge in digitale Werbeverzeichnisse und ein durchdachtes Content-Marketing-Konzept.

Aussichtsreiche Zukunft für E-Commerce

Brasilien ist die Nummer 1 im E-Commerce in Lateinamerika. Von den 200 Millionen Brasilianern kaufen mehr als ein Viertel online ein. Fast alle Online-Käufer nutzen dazu spezielle Apps. 76 Prozent nutzen Apps auch zur Kommunikation mit den Unternehmen. Marktführer ist Whatsapp Business, gefolgt von GetNinjas, eine Dienstleistungs-Plattform aus São Paulo. Da der Mobilfunkmarkt in Brasilien boomt, wird auch der digitale Handel weiter wachsen. Das jedenfalls sagen Experten voraus. Die Anforderungen an die Internetpräsenz von Unternehmen sind damit ganz andere als beispielsweise in Deutschland. In Brasilien findet Online-Marketing bevorzugt durch sogenannte Ads, das sind bezahlte Werbeanzeigen im Internet, sowie Banner-Werbung statt. Denn die Beliebtheit des Internets in Brasilien hat einen klaren Grund: Es sind die Blogs, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Attraktiver Marktplatz für junge Unternehmer

Für Start-ups in der IT-Branche ist Brasilien mithin ein ausgesprochen attraktiver Markt und Brasilien interessiert sich sehr für junge Unternehmer. Es gibt eine Reihe von staatlichen Förderprogrammen und Unternehmensbeteiligungen. In São Paulo haben sich zudem einige IT-Großkonzerne mit eigenen Forschungs- und Innovationszentren angesiedelt. Außerdem ist die Regierung sehr daran interessiert, brasilianische Unternehmen für die „IoT“-Welle zu begeistern. Mit einem eigenen Aktionsplan für Brasilien sollen die Möglichkeiten, die der digitale Markt bietet, voll ausgeschöpft werden. Das „Internet der Dinge“ ist eine Regierungsinitiative zur Förderung von neuen Partnerschaften, jungen Investoren und höheren Bildungseinrichtungen.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht

In Sachen Medienkompetenz hingegen besteht in der Bevölkerung offenbar Nachholbedarf. Wie eine Umfrage der Personen-Suchmaschine Yasni Brasil ergeben hat, liegt für die Hälfte der auf sozialen Medien geposteten Fotos keine Erlaubnis zur Veröffentlichung vor. Sie verletzen dadurch eine Reihe von rechtlichen Bestimmungen, darunter beispielsweise Persönlichkeitsrechte, Urheberrechte und Vorschriften des gewerblichen Rechtsschutzes. Nach brasilianischem Urheberrecht sind literarische, künstlerische oder wissenschaftliche Texte und audiovisuelle Werke, und dazu zählen Fotografien, urheberrechtlich geschützt. Bei der Veröffentlichung von fremden Bildern im Internet ist also immer größte Vorsicht geboten.

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