Schon jetzt gehen über keinem anderen Land der Welt so viele Blitze nieder, wie über Brasilien. Durchschnittlich kommt es im Jahr zu 77,8 Millionen dieser elektrischen Entladungen. In den vergangenen zwei Jahren wurde diese Zahl allerdings stark überschritten. Allein 2021 sind in Brasilien 154 Millionen Blitze gezählt worden und damit über 17.500 pro Stunde. 2020 sind über dem tropischen Land 126 Millionen Blitze nieder gegangen.
Dass sich die Zahl der in den vergangenen zwei Jahren registrierten Blitze künftig wieder verringern könnte, davon ist nicht auszugehen. Wissenschaftler des brasilianischen Raumforschungsinstitutes Inpe verweisen vielmehr darauf, dass der Durchschnitt in dem tropischen Land künftig bei 100 Millionen Blitzen pro Jahr liegen könnte. Ihre Annahme basiert auf eingehenden Berechnungen, denen meteorologische Modelle, aktuelle Daten und Modelle zu den Klimaveränderungen zugrunde liegen.
Die klimatischen Veränderungen werden von Inpe-Spezialist Osmar Pinto Júnior als einer der Gründe für die Zunahme der atmosphärischen Entladungen angeführt. Höhere Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit erhöhen die Zahl der Gewitter und auch die der Blitze, erklärt er.
Beim weltweiten Ranking der Blitze steht Brasilien schon jetzt weit abgeschlagen vor anderen Ländern mit bisher 77,8 Millionen Entladungen pro Jahr an erster Stelle. Den zweiten Platz belegt die Demokratische Republik Kongo mit 43,2 Millionen Blitzen. Gefolgt wird es von den USA mit durchschnittlich 35 Millionen Blitzen pro Jahr.