Während in vielen öffentlichen Gesundheitsposten immer wieder Medikamente für chronische Krankheiten und selbst zur Krebsbehandlung fehlen, kauft das Militär des Landes tausende Viagra-Pillen. Angeblich soll damit Lungenhochdruck behandelt werden. Spezialisten sind sich aber einig, dass die eingekaufte Dosierung eher zur Behandlung von Erektionsstörungen dient.
Das unter Viagra bekannte Sildenafil kann tatsächlich gegen pulmonale Hypertonie eingesetzt werden. Allerdings wird dazu eine Dosierung von 20mg empfohlen. Die Streitkräfte Brasiliens haben indes anscheinend Sildenafil mit 25 und 50mg erstanden. So geht es aus dem Transparenzportal hervor, in dem alle öffentliche Ausgaben für jeden einsichtlich sind.
Auf den Viagra-Kauf gestoßen ist der Bundesabgeordnete Elias Vaz. Der hat herausgefunden, dass das Militär zwischen 2020 und 2021 den Kauf von über 35.000 Viagra-Pillen genehmigt hat. Gut 28.000 davon sollen an die Marine gegangen sein, 5.000 an die Armee und 2.000 an die Luftwaffe. Spezialisten sagen, dass pulmonale Hypertonie eigentlich selten sei und daran Erkrankte nicht für den Militärdienst geeignet seien. Laut Vaz soll das Viagra zudem zu überteuerten Preisen eingekauft worden sein.
Die Streitkräfte haben aber nicht nur Pillen gegen Erektionsstörungen erstanden, sondern ebenso Medikamente gegen die Glatzenbildung. Darüber hinaus kritisiert der Abgeordnete den Kauf des Verteidigungsministeriums von über einer Million Kilo Roastbeef, Steak und Lachs in nur einem Jahr.