Brasilien tritt beim Weltklimagipfel mit steigenden Kahlschlägen im Amazonas-Regenwald an

illegal-kahlschlag

Illegaler Raubbau im Amazonas ist auch weiterhin ein gigantisches Problem beim Einhalten der Klimaziele (Foto: Ascom / SEFA)
Datum: 24. April 2021
Uhrzeit: 07:43 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Sprachkurs Portugiesisch (Brasilianisch)

Nur wenige Tage vor dem von US-Präsident Joe Biden anberaumten Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschef über das Klima zeigen Daten einen Zehn-Jahres-Rekord bei den Kahlschlägen des Amazonas-Regenwaldes für den Monat März. Bei dem Treffen wollten Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro und Umweltminister Ricardo Salles eigentlich 10 Milliarden Dollar für die Verringerung der Rodungsraten einfordern.

Nach Angaben des Institutes Imazon sind im März 810 Quadratkilometer Amazonas-Regenwald zerstört worden. Das entspricht in etwa 1,5 mal der Fläche des Bodensees. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies laut Imazon eine Zunahme von 216 Prozent. Eine Zunahme haben die Imazon-Spezialisten auch im Zeitraum von August 2020 bis März 2021 verzeichnet. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres sind laut der Organisation 59 Prozent mehr gerodet worden.

Verantwortlich gemacht werden für die Rodungen vor allem Landspekulationen und Rinderhaltung.

Brasilien hatte sich beim Weltklimagipfel in Paris freiwillig dazu verpflichtet, die illegalen Kahlschläge bis 2030 auf Null zu fahren. Die Rodungsraten sind allerdings seit wenigen Jahren wieder steigend. Mit dem Amtsantritt von Bolsonaro haben sie sprunghaft zugenommen.

Kahlschläge und Brandrodung stehen in Brasilien an erster Stelle bei den Kohlendioxidausstößen. Im weltweiten Ranking der Treibhausgase liegt Brasilien auf dem sechsten Rang. Umweltminister Salles und Bolsonaro berufen sich hingegen bei ihrer Forderung auf eine internationale Finanzierung des Regenwaldschutzes auf Ausgleichszahlungen für Kohlendioxidausstöße der entwickelten Länder. Eine entsprechende Klausel ist beim Klimagipfel in Paris diskutiert worden. Sie basiert bisher allerdins nur auf freiwilliger Basis.

© 2005 - 2024 brasilien Magazin. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Für diese News wurde noch kein Kommentar abgegeben!

Bitte anmelden um einen Kommentar zu verfassen.