Die Brasilianer gelten eigentlich als fröhlich und optimistisch. Derzeit überwiegt unter ihnen allerdings der Pessimismus, wie eine internationale Studie zeigt. Schuld daran ist die Wirtschaftskrise, die zu einer steigenden Inflation, höheren Arbeitslosenzahlen und weniger Einkommen geführt hat.
Etliche Grundnahrungsmittel haben sich in den vergangenen Monaten erheblich verteuert, die Stromrechnung hat sich innerhalb eines Jahres sogar mehr als verdoppelt und die Inflation der vergangenen zwölf Monate liegt bei über neun Prozent. Hinzu kommen beinahe wöchentliche Meldungen von Massenentlassungen großer Unternehmen und eine steigende Zahl der Arbeitslosen, die nach den jüngsten, offiziellen Daten bei knapp sieben Prozent liegen soll. Zu allem Übel sind Verbesserungen nicht in Sicht. Vielmehr wird mittlerweile für 2015 von einer Rezession ausgegangen.
Angesichts dessen wundert das Ergebnis des International Business Report (IBR) der Grant Thornton nicht. Nach dieser Studie ist der Optimismus-Grad der Brasilianer derzeit negativ und liegt bei – 24 Prozent. Lediglich in Griechenland und Estland sind die Menschen noch pessimistischer. Als Grund für ihren Pessimismus haben 65 Prozent der befragten Brasilianer die instabile wirtschaftliche Lage angegeben.
Während sich das Realeinkommen der Arbeitnehmer angesichts der Inflation schon jetzt um drei Prozent verringert hat, müssen sie in den kommenden zwölf Monaten mit noch mehr Einbußen rechnen. Laut dem Business Report überlegen zwar 79 Prozent der führenden Unternehmer eine Lohnerhöhung. Die wird allerdings zum Großteil unterhalb der Inflationsrate liegen. Laut dem IBR Ranking gehört Brasilien damit zu den zehn Ländern weltweit mit den schlechtesten Aussichten auf eine tatsächliche Lohnerhöhung.
Um den zusätzlichen Massenentlassungen entgegen zu wirken, hat die brasilianische Regierung bereits ein Programm angekündigt. Nach diesem können Unternehmen staatliche Hilfen für einen Lohnausgleich beantragen. Die Arbeitszeit der Mitarbeiter könnte danach um 30 Prozent reduziert werden, während sie lediglich einen Lohnausfall von 15 Prozent hätten, für die anderen 15 Prozent würde dann der Staat aufkommen.
Seit der letzten Fussball WM sind die Nahrungspreise drastisch gestiegen. Arbeitsangebote werden meisten nur mit Unterbezahlung vergeben. Beispiel: Lehrerin an einer Fakultät verdient $RS 600,00 ihre Mietzahlung beträgt $RS 450.00 Elektrik $RS 120,00 Wassergeld &RS 25,00 Internet Connection wegen Arbeitsmaterial für Unterricht und Weiterbildung %RS 80,00. Um leben zu können ist sie auf einen zweiten Job angewiesen.