Großteil der Jugendlichen in befriedeten Favelas studiert oder arbeitet

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Immer mehr Kinder und Jugendliche in befriedeten Favelas studieren oder gehen einer geregelten Arbeit nach (Foto: ABr)
Datum: 23. Dezember 2014
Uhrzeit: 22:46 Uhr
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Der überwiegende Großteil der Jugendlichen in den Favelas Rio de Janeiros lernt, studiert oder arbeitet. Dies geht aus einer nun veröffentlichten Studie hervor. Demnach studieren 83 Prozent der Jugendlichen der befriedeten Favelas oder sind in Schulen und Universitäten eingeschrieben, weitere 13 Prozent gehen einer Arbeit nach. Von den 18 bis 24-Jährigen studieren 43 Prozent, der gleiche Prozentsatz arbeitet.

Die Studie ist Teil des Projektes „Agenten der Veränderung“ (Agentes da Transformação), an dem 3.500 Jugendliche der befriedeten Favelas Rio de Janeiros beteiligt sind. 70 von ihnen wurden speziell ausgebildet, um die Umfrage durchzuführen und die jungen Männer und Frauen zu befragen, wie sie den Arbeitsmarkt, die Schulausbildung, die Freizeitangebote und den Zugang zum Internet einstufen. Die Ergebnisse nach der sechs Monate dauernden Umfrage geben ein neues Bild von der jungen Bevölkerung. Danach befinden sich 96 Prozent der Jugendlichen sowie 86 Prozent der 18 bis 24-Jährigen in Schulen und Universitäten oder haben eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle inne.

Die Projektteilnehmer haben auch herausgefunden, dass bei den Jugendlichen Besuche in Einkaufzentren, Strand und Kino beliebte Freizeitaktivitäten sind. Laut Studie haben 70 Prozent der Befragten in den vergangenen drei Monaten Einkaufszentren besucht, 63 Prozent den Strand und 60 Prozent ein Kino. Zudem betreiben 29 Prozent Sport, spielen Fußball, joggen oder fahren Rad.

Das Projekt wurde 2013 gegründet und umfasst sieben verschiedene „Comunidades“ in verschiedenen Regionen Rio de Janeiros. Durchgeführt wird die Erhebung vom Institut Pereira Passos, welches auch der Stadtverwaltung angegliedert ist. Das Projekt wird als wichtiges Instrument für weitere Planungen gesehen, die auf die Realitäten der jeweiligen Favelas abgestimmt werden sollen, da festgestellt wurde, dass sich ein Konzept wegen der verschiedenen Ansprüche nicht auf alle Favelas gleich übertragen lässt. Mit Hilfe des Projektes und der Umfrageergebnisse soll nun auch das Ausbildungsangebot in den Regionen angepasst werden. Viele Jugendlichen würden sich technische Kurse wünschen, die bisher in den Ausbildungseinrichtungen der betroffenen Favelas nicht angeboten würden.

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