Während des internationalen Forums der Menschenrechte, das vergangene Woche in der brasilianischen Hauptstadt stattfand, unterzeichnete Bundespräsidentin Dilma Rousseff eine Verordnung zur Bekämpfung der Folter. Gegründet werden soll danach ein nationales System, mit dem öffentliche Einrichtungen diesbezüglich überwacht werden sollen.
Folter könne vom Staat keinesfalls toleriert werden, konstatierte Bundespräsidentin Dilma Rousseff. Sie selbst wurde während der Militärdiktatur in Brasilien zum Folteropfer. Per Gesetz sind heute Foltermethoden zwar verboten, die Realität sieht indes anders aus. Jüngstes Beispiel, das für internationales Aufsehen sorgte, ist der Maurer Amarildo de Souza. Untersuchungen deuten daraufhin, dass dieser in einer der Stationen der Friedenspolizei in der Favela da Rocinha in Rio de Janeiro von Polizisten gefoltert und ermordet wurde. Sein Körper wurde bis heute noch nicht gefunden.
Um Menschenrechte zu garantieren sollen nun aber künftig mit Hilfe des nationalen Systems zur Bekämpfung der Folter Polizeistationen und Gefängnisse überwacht werden. Sachverständige sollen dabei in den Einrichtungen nach Indizien fahnden. Darüber hinaus soll im Jahr 2015 in Brasilien ein nationaler Kongress zur Einhaltung von Menschenrechten abgehalten werden. Maria do Rosário vom staatlichen Amt für Menschenrechte verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Verantwortung der Zivilgesellschaft und der nichtstaatlichen Einrichtungen.
Am internationalen Forum der Menschenrechte nahmen fast 10.000 Menschen aus 74 Ländern teil, unter ihnen Vertreter von 700 nationalen und internationalen Einrichtungen wie der Vereinten Nationen und dem Kinderhilfswerk Unicef.