In Brasilien herrscht nach dem überraschenden Tod des ehemaligen argentinischen Präsidenten Néstor Kirchner (†60) eine dreittägige Staatstrauer. Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva zeigte sich bestürzt von der Nachricht über das Ableben eines „großen Verbündeten“ und „brüderlichen Freundes“.
Kirchner war am Mittwochvormittag aufgrund eines Herzanfalls in ein Krankenhaus in der patagonischen Stadt El Calafate eingeliefert worden. Dort im Süden Argentiniens erholte er sich gemeinsam mit seiner Ehefrau und amtierenden argentinischen Präsidentin Cristina Kirchner auf dem Landsitz der Familie von den Strapazen der politischen Arbeit. Im Hospital erlitt er einen Atemstillstand, die behandelnden Ärzte konnten nur noch den Tod feststellen.
Der Vollblutpolitiker regierte Argentinien von 2003 bis 2007 und führte es nach der zuvor erlittenen Wirtschaftskrise wieder nach oben. Das Präsidentenamt übergab er anschliessend an seine Ehefrau, für das kommende Jahr galt er erneut als aussichtsreicher Kandidat.
Zuletzt bekleidete Kirchner, der in diesem Jahr bereits zweimal am Herzen operiert worden war, das Amt des Generalsekretärs der Union der Nationen Südamerikas (Unasur).
Nachfolgend die offizielle Stellungnahme aus dem Regierungspalast in Brasília:
Die brasilianische Regierung hat mit Bestürzung die Nachricht vom Tod des Generalsekretärs der Union der Nationen Südamerikas (Unasur) und ehemaligen Präsidenten der Republik Argentinien, Néstor Kirchner, erhalten. In Néstor Kirchner hatte ich stets einen großen Verbündeten und einen brüderlichen Freund. Bemerkenswert war seine Arbeit zum wirtschaftlichen, sozialen und politischen Wiederaufbau seines Landes und sein Einsatz im Kampf für eine südamerikanische Integration. Die Brasilianer teilen den Schmerz unserer argentinischen Brüder in diesem bitteren Moment.
Ich übermittle im Namen meiner Regierung und dem brasilianischen Volk der Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner unser aufrichtiges Beileid und unsere Solidarität.
Als Zeichen unseres Mitgefühls habe ich eine dreitägige offizielle Staatstrauer erlassen.
Luiz Inácio Lula da Silva
Präsident der Föderativen Republik Brasilien
Foto: Telam