Der brasilianische Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva hat am Dienstag seinem amerikanischen Amtskollegen Barack Obama zur Verleihung des Friedensnobelpreises gratuliert. Nach Angaben eines Regierungssprechers in Brasilía telefonierten beide Staatsoberhäupter rund 10 Minuten miteinander. Einzelheiten des Gespräches wurden nicht bekannt.
Bereits kurz nach der Bekanntgabe der Verleihung hatte Lula ein Glückwunschtelegramm an den US-Präsidenten geschickt. „Ich glaube Obama hat den Preis sicherlich verdient“ zeigt sich das brasilianische Staatsoberhaupt weiterhin überzeugt. „Er ist der erste schwarze Präsident im Weißen Haus. Er setzt sich sehr für sein Volk und für die Welt ein. Das ist eine außergewöhnliche Leistung und ich denke, dass dies in jeder Weise belohnt werden muss.“ Die angekündigten Schritte Obamas gegen die Abrüstung von Atomwaffen habe den Ausschuss womöglich zu der Wahl motiviert.
„Ich denke, der Preis ist in guten Händen, und ich hoffe, dass endlich der Friede in der Welt einzieht, aber wir haben noch die Atombombe. […] Ich denke, der Preis ist ein Sieg für einen Präsidenten der wichtige Maßnahmen zur Eindämmung der Atomwaffen angekündigt hat“ kommentierte Lula die Nachricht, die in der internationalen Gemeinschaft auf ein geteiltes Echo stiess.
Besonders in Lateinamerika sind die Regierungschefs gespalten über die Entscheidung des Komitees. Während Fidel Castro dem US-Präsidenten seine Glückwünsche aussprach, bedauerte der venezolanische Despot Hugo Chavez die Wahl. Erstmalig habe jemand den Preis erhalten, der „ihn nicht verdiene“.
Foto: Ricardo Stuckert / PR