Sie haben sich die Seele aus dem Leib geschrieen, pathetische Lieder gesungen oder schwer lesbare Zettel in die Kameras gehalten: die Zivilgesellschaft ist im Kongresszentrum zur Hochform aufgelaufen und hat massiv gegen das bereits im Vorfeld durchgewunkene Abschlussdokument protestiert.
Möglich wurde dies natürlich nur durch die historische Beteiligung der unterschiedlichsten Nichtregierungsorganistationen, die – mit Erlaubnis der politisch Mächtigen – bei den Nebenveranstaltung zugelassen wurden und im Rahmen dieses „Dialogs“ damit auch Zugang zum schwer bewachten Veranstaltungsort bekamen.
In den Plenarsaal der UNO kamen die vornehmlich jungen Demonstranten natürlich nicht, also machten sie ihrem Unmut über „die Zukunft, die wir nicht wollen“ lautstark Luft. Andere Protestler wiederum hielten still Zettel oder Transparente hoch, wieder andere nutzten das Interesse der prinziell gelangweilten Medien (alles Wichtige fand hinter verschlossenen Türen staat) um schreiend und endlos Lamentieren vielleicht ins Fernsehen zu kommen.
Derweil prasselte der Regen vom Himmel, spitze sich die Situation in Paraguay zu und viele Politiker faselten bereits von der Post-Rio+20-Ära. Heute ist der letzte Gipfeltag, heute soll es nochmal so richtig krachen im Riocentro. Zahlreiche Organisationen wollen ein letztes Mal darauf aufmerksam machen, wie lau das ausgehandelte Papier ist und wie wenig es der Zukunft des Planeten hilft.