Mit 2 Toren gegen Japan hat Ronaldo nun mit Gerd Müller gleichgezogen – und sein wahres Gesicht gezeigt.
„Ich hatte das Ziel, Müllers Bestmarke zu schaffen und ich bin glücklich, es geschafft zu haben“, sagte das Phänomen, welches wie kein anderer Spieler in den letzten Tagen Kritik einstecken musste. Der WM-Torschützenkönig von 2002 zeigt mit blitzschnellen Drehungen fast wie einst „kleines dickes Müller“ dabei erneut seine Weltklasse. Die WM-Tore Nummer 13 und 14 waren seine Belohnung dafür.
90.5 Kilogramm wiegt nach Angaben von Konditionstrainer Morcy Sant’Anna Ronaldo derzeit – und bleibt doch gefährlich. Nach dem Spiel räumte dreimalige Weltfußballer des Jahres nun erstmals sein Gewichtsproblem ein: „Nach 45 Tagen ohne Training bin ich in einem schlechteren körperlichen Zustand als meine Kollegen hier angekommen. Und ich wusste, dass ich mich sehr anstrengen musste, um das Niveau der anderen zu erreichen.“
Doch dann überwog die Freude über den Sieg: „Ich möchte mit meiner Familie feiern, mit meinen Freunden, mit meinem Sohn, der gekommen ist, um das Spiel zu sehen. Es war übrigens das erste, das er gesehen hat“. Und hochmotiviert blickt er auch auf die zukünftigen Begegnungen: „Diese Tore geben mir Selbstvertrauen. Der Rekord ist eine Zugabe. Aber die Hauptzugabe muss noch kommen.“ Abschliessend räumte er jedoch ein: „Ich bin heute viel besser drauf, aber ich muss noch einiges verbessern.“
Brasiliens Trainer Carlos Alberto Parreira konnte die Genugtuung kaum verbergen. „Ronaldo ist zurück! Wir haben immer an ihn geglaubt. Und mit ihm haben wir heute wieder brasilianisch gespielt“, sagte der 63-jährige, der mit gleich fünf neuen Spielern frischen Wind in sein Team gebracht hatte. Adriano gehörte dabei zu den Verlierern. Der Torschützenkönig vom Confederations Cup musste mitansehen, wie Robinho um Ronaldo herum wirbelte. Und der zweifache Torschütze hat sich noch einiges vorgenommen. „Für mich fängt die WM jetzt erst an“, sagte Ronaldo.