Beinahe wäre es in São Paulo zum wohl größten Bankraub der Geschichte gekommen. Der wurde aber von der brasilianischen Polizei vereitelt. Die hat über Monate hinweg eine Bande bspitzelt. Als diese mit dem Bau eines etwa 600 Meter langen Tunnel bis unter den Saferaum der Banco do Brasil fertig war, haben die Ermittler zugeschlagen und 16 der mutmaßlichen Bankräuber festgenommen.
Beschlagnahmt wurden ebenso sechs Fahrzeuge. Mit denen wollten die Kriminellen ihr Raubgut transportieren. Dessen Wert wäre enorm gewesen. Die Rede ist von einer Milliarde Reais (umgerechnet derzeit etwa 270 Millionen Euro).
Um den Raub zu bewerkstelligen hat die Bande stark investiert. Etwa vier Millionen Reais (etwa 1,08 Millonen Euro) sollen es gewesen sein. Mit denen haben sie nicht nur ein Haus gekauft, von dem aus sie mit dem Bau des Tunnels begonnen haben. Angemietet hatten sie ebenso eine Werkzeughalle, in der sie notwendige Geräte selbst hergestellt haben, wie Rollwagen zum Abtransport des Geldes, Schienenstränge und Zubehör für die Ausschalung des Tunnels.
Wie es heißt, soll die Polizei vor Monaten Hinweise über den geplanten Bankraub erhalten haben. Sie hat daraufhin ebenso ein Gebäude angemietet, von dem aus die Machenschaften der mutmaßlichen Räuber beobachtet wurden. Als am Montag die Bandenmitglieder in der Werkzeughalle vereint waren, ist es dann zum Zugriff und den Festnahmen gekommen.
Nach Ermittlerangaben sollen einige der Bandenmitglieder schon bei anderen Raubüberfällen mitgewirkt haben, auch bei einem der bisher spektakulärsten in Brasilien. Für den wurde 2005 ein 80 Meter langer Tunnel gebaut. Geraubt wurden damals 164 Millionen Reais aus dem Saferaum der Zentralbank in Fortaleza.