Der brasilianische Aussenminister Celso Amorim hat am heutigen Donnerstag den Schweizer Botschafter in Brasilien, Wilhelm Meier zu sich bestellt und zugleich eine lückenlose Aufklärung des Überfalls auf eine Brasilianerin (mehr…) in der Nähe von Zürich gefordert. Das Treffen findet vermutlich noch am heutigen Donnerstag statt.
Amorim telefonierte zudem mit der Generalkonsulin in Zürich. Diese hatte zuvor die mangelnde Informationspolitik der lokalen Polizeibehörde kritisiert. In den vergangenen Tagen wurden keinerlei Nachrichten veröffentlicht, lediglich die Familie des Opfers hatte bislang über den Tathergang berichtet. „Der Herr Minister Amorim ist sehr besorgt“ wird die Konsulin in brasilianischen Medien zitiert.
Durch den steigenden diplomatischen Druck hat das Schweizer Außenministerium sowie die Polizeibehörde von Zürich erklärt, ein umfangreiches Ermittlungsverfahren zur Aufklärung des Falles einzuleiten.
Am vergangenen Montagabend wurde die 26-jährige Paula Oliveira auf dem Nachhauseweg in Dübendorf von drei Skinheads brutal überfallen. Die rechtsextremen Täter ritzten sie am ganzen Körper mit einem Messer und hinterließen zudem die Insignien der rechtspopulistischen Schweizer Volkspartei (SVP) auf ihren Oberschenkeln sowie Bauch. Durch die Gewaltanwendung erlitt die Juristin eine Fehlgeburt. Sie war im dritten Monat mit Zwillingen schwanger.
Paula Oliveira stammt aus Recife im Bundesstaat Pernambuco und arbeitete bei einer dänischen Reederei in Zürich. Sie lebt bereits seit 2 Jahren in der Schweiz und wollte in diesem Jahr ihren Lebensgefährten heiraten. Sie stammt aus einer angesehenen Familie, ihr Vater ist als parlamentarischer Sekretär für einen brasilianischen Kongressabgeordneten und einen Senator tätig.