Drei kubanische Musiker haben in Brasilien einen Antrag auf politisches Asyl gestellt. Wie die Justizbehörden des Bundesstaates Pernambuco mitteilten, wurde das Begehren nun offiziell bei der Bundespolizei eingereicht. Die drei Mitglieder einer kubanischen Musikgruppe müssten wegen ihres abgelaufenen Visums eigentlich das Land innerhalb von 8 Tagen verlassen, haben jedoch vom brasilianischen Justizministerium ein Bleiberecht [salvo-conduto] für die Bearbeitungszeit des Asylantrages erhalten.
Die Musiker Miguel Angel Costafreda, Juan Alcides Díaz und Arodis Verdecia Pompa gehören der kubanischen Gruppe „Los Galanes“ an, die Anfang Dezember im Rahmen eines Kulturaustausches verschiedene Konzerte in den Städten Recife und Olinda gab. In der vergangenen Woche verliessen sie vor Abflug ihrer Kollegen die Pension und tauchten unter. Die restlichen Musiker sind mittlerweile in ihre Heimat zurück gekehrt.
Bereits im September gewährte Brasilien zwei kubanischen Sportlern politisches Asyl. Es handelte sich dabei um den Handballspieler Rafael D’Acosta Capote und den Radfahrer Michel Fernández García. Beide hatten sich während der pan-amerikanischen Spiele im Juli in Rio de Janeiro von ihrer Delegation entfernt und einen Asylantrag gestellt.
Zuvor hatte die brasilianische Regierung in einem umstrittenen Beschluss die zwei kubanischen Boxer Guillermo Rigondeaux und Erislandy Lara in Brasilien verhaftet und in ihr Heimatland abgeschoben. Sie waren ebenfalls im Rahmen der Pan 2007 untergetaucht, hatten jedoch keinen Asylantrag gestellt, da sie nach Europa gehen wollten.