Seit vergangenen Freitag gilt in ganz Brasilien ein neues einheitliches Tarifmodell für den Internetzugang. Der von der Regierung angekündigte „Spezialplan“ wurde nun von der Telekommunikationsbehörde Anatel genehmigt.
Für 7.50 R$, rund 3 Euro bekommt man ab sofort eine analoge Zugangsberechtigung sowie 10 Stunden Internetnutzung gratis. Die Einwahl erfolgt über den hauseigenen Festnetzanschluss, welcher separat bezahlt werden muss. Der neue Tarif, bei dem die Mehrwertsteuer schon enthalten ist, verspricht Einsteigern eine Kostensenkung von rund 85%. Folgende Gesellschaften, die in Summe das komplette Land versorgen, bieten den Tarif an: Brasil Telecom, Telefônica, Oi, Companhia de Telecomunicações Brasil Central (CTBC) und Sercomtel.
Das neue Tarifmodell ist Teil des Programmes „Computer für alle“. Desktop-PCs werden in Brasilien derzeit bereits ab 1.200 R$ (ca. 470 Euro), Laptops ab 1.800 R$ (ca. 700 Euro) angeboten. Im Jahr 2006 wurden rund 8.3 Millionen PC verkauft, dies entsprach einem Wachstum von 43%. Für dieses Jahr werden die Absatzzahlen auf über 10 Millionen Einheiten geschätzt.
Nun will die brasilianische Regierung zudem den Plan umbennen. Statt „Computer für alle“ [Computador para Todos] soll die vom Staat geförderte Aktion wie ganz am Anfang geplant „angeschlossener PC“ [PC Conectado] heissen.
Hight-Speed DSL ist in Brasilien noch nicht in Sicht. Eine normale DSL – Verbindung (800kbit bis 1Mbit) liegt in Grossstädten und im Zentrum kleinerer Städte um die 100 R$ (ca. 40 Euro). Auf dem Land und in vielen ausserhalb gelegenen Stadtteilen muss man auf den analogen Festnetzanschluss oder auf Funk zurückgreifen. Bei einer Richtfunkanbindung kostet eine 128kbit – Verbindung im Schnitt 50 R$ (ca. 20 Euro).