Irgendwo versteckt im Amazonas liegt ein kleines Archipel mit noch kleineren Inseln – das Tupinambarana-Archipel. Grösste Stadt mit knapp über 100.000 Einwohnern ist Parintins, welche touristisch für das „Festival Folclorico do Boi-Bumba“ (folkloristisches Ochsenfest) berühmt ist. In den letzten Junitagen kommen zu dem Festival jedes Jahr rund 150.000 Besucher. Meist mit dem Boot aus dem 12 Stunden entfernten Manaus.
Bislang gab es in Parintins nur eine Internet-Satellitenverbindung der Regierung mit ISDN-Geschwindigkeit – und einen einzigen Computer daran. Ansonsten war der Zugang zum weltweiten Netz nur über einen einzigen Internetanbieter in der Stadt möglich, und der bot nur einen analogen Zugang über Telefonleitung an. Doch nun ist alles anders.
Denn seit heute ist die Stadt, umgeben vom gewaltigen Wasser des Amazonas-Stromes, Vorzeigeprojekt von Intel und Embratel. Dafür reiste extra Intel-Nordamerika-Chef Craig Barrett an, um ein von Intel errichtetes WiMax – Funknetzwerk einzuweihen. Die Verbindung mit der Welt realisierte Embratel mit einer 1 Megabit – Satellitenverbindung. Das Satellitensignal wird per WiMax an verschiedene Knotenpunkte verteilt, von dort aus haben die Computer per WiFi Zugang zum WWW. Es sei das erste Projekt weltweit, welches Satellitenanbindung und WiMax-Distribution verbinde, so eine Intel-Mitarbeiterin.
Angeschlossen an die moderne Technologie sind nun zunächst zwei Schulen, ein Kommunikationszentrum, ein Medizinposten und die Amazonas-Universität. Zur Einweihung sponsorte Intel auch gleich 70 PCs, darin enthalten sind zwei Notebooks für den medizinischen Posten, welche auch ein System für Videokonferenzen installiert bekamen. Weltweit will Intel in den kommenden 5 Jahren knapp 1 Milliarde US-Dollar in solche und ähnliche Projekte investieren, welche unter dem Namen „World Ahead“ vermarktet werden.
HIER gibt es das KMZ-File zur Lokalisierung von Parintins für Google Earth Nutzer.