Air France AF 447: Weitere 21 Opfer der Katastrophe identifiziert

Datum: 01. Juli 2009
Uhrzeit: 14:07 Uhr
Ressorts: Panorama
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Dietmar Lang
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Spezialisten in Brasilien haben weitere 21 Opfer von Todesflug AF 447 identifiziert. Dies gab die brasilianische Bundespolizei am Mittwoch bekannt. Demnach wurde von den Experten der Bundespolizei in Unterstützung der Gerichtsmedizin von Pernambuco, Zahnärzten aus Paraíba und medizinischem Hilfspersonal aus Ceará die Identität von vier Brasilianern und 17 Ausländern zweifelsfrei festgestellt. Bei den brasilianischen Opfern handelt es sich um zwei Männer und zwei Frauen. Unter den Ausländern sind 11 Frauen und sechs Männer. Aufgrund des zahnärztlichen Befundes wurden gemäß einer Pressemeldung der Untersuchungsbehörden fünf sterbliche Überreste identifiziert, bei acht kam eine DNA-Analyse zum Einsatz. Bei zwei weiteren Opfern erfolgte die Identitätsfeststellung aufgrund einer Zahnuntersuchung und Digitalfotos, bei den sechs Opfern wurde neben der odontologischen Untersuchung auch ein DNA-Abgleich durchgeführt.

Nähere Angaben über die Identität der Personen wurden auf Wunsch der Angehörigen nicht gemacht. Sie wurden bereits im Vorfeld der Verlautbarung informiert. Ob auch deutsche Staatsangehörige unter den 17 Ausländern sind, wurde bislang nicht bekannt. Mittlerweile wurden somit 35 der insgesamt 51 geborgenen Leichen identifiziert. Die Arbeiten im gerichtsmedizinischen Institut in der Küstenstadt Recife im Bundesstaat Pernambuco laufen ohne Unterbrechung weiter.

Beim schwersten Flugzeugunglück der vergangenen Jahre waren in der Nacht zum 01. Juni alle 228 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Der Airbus A 330-200 der französischen Fluggesellschaft Air France mit der Flugnummer AF 447 war von Rio de Janeiro in Brasilien nach Paris in Frankreich unterwegs, als er rund 1.200 Kilometer vor der brasilianischen Küste aus noch immer ungeklärter Ursache in den Atlantik stürzte.

Von den 216 Passagieren und 12 Besatzungsmitgliedern aus insgesamt 32 Ländern konnten lediglich 51 sterbliche Überreste geborgen werden. Auch rund 600 kleinere und größere Trümmerstücke wurden in den vergangenen Wochen aus dem Meer gefischt. Am vergangenen Freitag (26.) stellte die brasilianische Luftwaffe und Marine schließlich die Bergungsarbeiten ein. Die Mehrzahl der Opfer sowie das Hauptwrack inklusive der Flugschreiber bleiben wohl für immer vom Atlantik verschluckt. An der Unglücksstelle ist das Meer bis zu 5.000 Meter tief.

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  1. 1
    Karla

    Kann mir sehr gut vorstellen, dass die Angehörigen von den Opfern, die nicht gefunden wurden, es sehr schwer haben werden, Abschied zu nehmen und mit ihrer Trauer abzuschließen, weil man sich damit doch gar nicht abfinden kann, wenn die Leichen nicht gefunden werden. Er ist doch sehr erschreckend, dass wirklich nur ein Bruchteil der Leichen gefunden wurden.

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