Der brasilianische Polizeithriller „Tropa de Elite“ [Elitetruppe] hat auf der Berlinale 2008 den goldenen Bären in der Kategorie „Bester Film“ gewonnen. Regisseur Jose Padilha nahm den Preis eigenhändig in Berlin in Empfang.
Deutsche Filmfans können nun hoffen: durch die Auszeichnung auf den wichtigsten europäischen Filmfestspielen dürfte der Kassenschlager aus Brasilien nun mit grosser Wahrscheinlichkeit deutsch synchronisiert werden und bald in den regulären Kinos laufen. Laut Schätzzahlen haben in Brasilien rund 10 Millionen Menschen den Film bereits vor dem Kinostart auf an jeder Strassenecke erhältlichen raubkopierten DVDs gesehen, etwa 2 Millionen Zuschauer liessen sich im Kino von dem umstrittenen Werk beeindrucken.
In die Schlagzeilen kam der Film anfänglich, als bekannt wurde, dass Verantwortliche der Polizeibehörden versuchten, den Film gerichtliche verbieten zu lassen. Er zeigt das Vorgehen einer Spezialeinheit in den Favelas, den Armensiedlungen in Rio de Janeiro. Gleichwohl demonstriert er die fragwürdige Vorgehensweise der Einsatzkräfte, huldigt sie jedoch im gleichen Atemzug. Ein perfekt inzinierter Film, der verdient nun noch grössere internationale Aufmerksamkeit erhalten wird.
Doch man sollte nie vergessen, dass die Handlung des Films nicht auf ganz Brasilien reproduziert werden kann. Es ist der alltägliche Kampf in den Problemzonen der Grossstädte, auf dem weiten Land und in der Provinz bekommt man davon gar nichts mit – oder eben nur im Fernsehen oder in solchen Filmen.