In diesem Jahr wird beim weltberühmten Karneval in Rio keine Sambaschule aus der Grupo Especial (Spezialgruppe) in die Grupo de Acesso (Zutrittsgruppe) absteigen. Darauf einigten sich die in der Liga der unabhängigen Sambaschulen (LIESA) zusammengeschlossenen Vereine am Montagabend Ortszeit in einer Krisensitzung.
Die Entscheidung wurde nach Medienberichten in Anwesenheit sämtlicher Präsidenten der Schulen getroffen. Anlass war der am Morgen ausgebrochene verheerende Brand in der Cidade do Samba im Hafenviertel der Millionenmetropole, wo die meisten Schulen ihre Werkstätten und Lager unterhalten. Durch das Feuer wurden fast sämtliche Kostüme und zahlreiche Allegoriewagen der traditionsreichen Sambaschulen Grande Rio, União da Ilha und Portela vernichtet.
Laut LIESA-Präsident Jorge Castanheira wurde zudem der Beschluss gefasst, die Paraden der drei betroffenen Schulen nicht zu werten. Daneben wurde zudem die Startreihenfolge der Schulen geändert. Portela, die normalerweise mit den beiden anderen betroffenen Schulen in der Nacht von Montag auf Dienstag die Paradestrecke im Sambódromo Marquês do Sapucaí absolviert hätte, hat ihren Auftritt nun bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag. Sie tauscht den Platz mit der Sambaschule Mocidade.
Als Konsequenz der diesjährigen Änderungen steigen in der Kampagne 2012 dann jedoch zwei Schulen ab, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Denn der Sieger der Paraden in der Grupo de Acesso steigt auch in diesem Jahr in die höchste Liga auf, so dass im kommenden Jahr 13 statt wie gewohnt 12 Sambaschulen im Carnaval do Rio für gute Laune sorgen werden.