Nun ist es definitiv: Die brasilianische Regierung wird die zahlungsunfähige Fluggesellschaft VARIG nicht mit Steuergeldern unterstützen. Auch weitere Bürgschaften könnten nicht über öffentliche Banken wie die „Bank für Wirtschaft und Entwicklung“ erteilt werden. Diese lehnte gestern eine neue Kreditlinie von 100 Millionen US-Dollar kategorisch ab. Vielmehr erklärte Verteidigungsminister Waldir Pires, nur wenn endlich bald ein ernsthaftes Angebot auf dem Tisch läge könne das Unternehmen noch gerettet werden. Zuvor hatte die brasilianische Luftfahrtsbehörde eine Zersplittung der Airline durch VARIGLOG und VOLO DO BRASIL angelehnt. Zuletzt flog VARIG einen Verlust von 1 Milliarde R$ (etwa 400 Millionen Euro) pro Jahr ein. Der Gesamtschuldenstand liegt derzeit nun bei etwa 8.5 Milliarden R$ (3.4 Milliarden Euro).
Heute demonstrierten auf dem Flughafen Congonhas in São Paulo abermals etwa 150 Beschäftigte der Fluglinie. Gestern streikten Varig-Mitarbeiter in Porto Alegre. Und bereits vergangene Woche kam es zu Beeinträchtigungen im Flugverkehr durch Streiks und Demonstrationen in São Paulo, Rio de Janeiro, Porto Alegre und Brasília. Die Demonstranten fordern vor allem staatliche Hilfe für ihren Arbeitgeber.