Eine Stunde ist im Ellis Park Stadion von Johannesburg gespielt, Brasilien liegt gegen die USA im Endspiel des Konföderationen-Pokals mit 1:2 zurück. Die Seleção macht immer mehr Druck, sie braucht den Ausgleich um die Chance auf einen dritten Titelgewinn zu wahren. Da kommt Kaká vor das US-Tor und hämmert eine Flanke von Robinho aus 6 Metern per Aufsetzer mit dem Kopf in den Kasten. US-Keeper Howard weicht zurück, steht plötzlich hinter der Linie. Reflexartig reisst er die Arme hoch, wehrt den Ball deutlich hinter der Torlinie ab (siehe Video). Das Leder knallt an die Unterseite der Latte, springt nach draussen. Dort kann ihn sich der Schlussmann dann endlich angeln.
Kaká beobachtet die Szene im Laufen, ist abgeklärt genug um abzuwarten, ob der Ball über die Linie geht. Deutlich sieht auch er die verzweifelte Abwehr von Howard hinter der Linie, reisst die Arme jublend hoch, wartet auf den Pfiff. Doch es gibt kein Tor für Brasilien. Schiedsrichter Martin Hansson macht keine Anstalten den Treffer zu werten, wird anscheinend auch nicht von Linienrichter Henrik Andren informiert. Brasilianische Spieler gestikulieren wie wild, beschweren sich lauthals, doch der Unparteiische lässt weiterlaufen. Trainer Carlos Dunga schreit ebenfalls am Spielfeldrand, kann dies Fehlentscheidung nicht fassen, sämtliche Brasilianer sind stinksauer. Ein solch regulärer Treffer in diesem ernorm wichtigen Moment in einem Endspiel muss einfach gegeben werden. Er hätte vielleicht über Sieg und Niederlage, über Pokal oder Medaille entschieden.
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Glücklicherweise kann Brasilien Fehlentscheidungen von Schiedsrichtern manchmal auch mit eigener Kraft ausbügeln. Luis Fabiano und Lúcio schiessen die Seleção kurz darauf in den siebten Fussballhimmel. 3:2 besiegt Brasilien am Ende die geknickten US-Boys (mehr…). Die fünffachen Weltmeister sind nun auch dreimal Confed-Cup-Champions!
Video: Rede Globo