Brasilien plant den gesetzlichen Mindestlohn im kommenden Jahr auf 507 R$ (z.Zt. ca. 190 Euro) anzuheben. Dies gab Planungsminister Paulo Bernardo bekannt. Die Neuregelung soll ab Januar 2010 gelten, die erste Auszahlung erfolgt dann im Februar.
Unklar war zunächst der genaue Betrag des neuen Mindestlohnes, nachdem auch Renten- und Pensionszahlungen sowie Versorgungs- und Unterhaltsansprüche berechnet werden. In mehreren Stellungnahmen schwankten die Zahlen zwischen 505,90 R$ und 506,50 R$. Am Ende zeigte sich Minister Bernardo zuversichtlich, dass der Mindestlohn auf 507 R$ „aufgerundet“ werde. Dies solle vor allem die Auszahlungen erleichtern.
Derzeit liegt der brasilianische Mindestlohn bei 465 R$ (z.Zt. ca. 175 Euro). Die letzte Anpassung wurde im Februar dieses Jahres vorgenommen. Die geplante Erhöhung von rund 9 Prozent belastet gemäss einer Stellungnahme des Ministeriums für Sozialversorgung die Sozialkassen mit etwa 7 Milliarden Reais (z.Z. ca. 2,6 Mrd. Euro).
Der Haushaltsentwurf für das kommende Jahr wird voraussichtlich noch in dieser Woche dem Nationalkongress zu ersten Beratungen vorgelegt. Sollte sich die Verabschiedung verzögern, ein in für Brasilien keinesfalls ungewöhnlicher Prozess, kann Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva wie in den vergangenen Jahren die Erhöhung des Mindestlohnes zunächst per Dekret durchsetzen.
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