Aldemir Bendine neuer Präsident der Banco do Brasil

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Datum: 08. April 2009
Uhrzeit: 14:07 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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Aldemir Bendine ist neuer Präsident der Banco do Brasil (Foto: Divulgaçao)

Der neue Präsident der Banco do Brasil heisst Aldemir Bendine. Dies gab der brasilianische Finanzminister Guido Mantega vor wenigen Minuten auf einer Pressekonferenz bekannt. Die Ernennung des neuen Vorstandsvorsitzenden erfolgte demnach aufgrund des Rücktritts des bisherigen Amtsinhabers Antonio Francisco de Lima Neto. Der 45-jährige Bendine war bislang Vize-Präsident der Bereiche Kreditkarten und Neugeschäfte und steht Lulas Arbeiterpartei PT nahe.

Mantega demenierte in seinen Ausführungen jedoch, dass die Politik den Prozess forciert habe. „Man kann nicht von Einmischung sprechen“ so der Finanzminister. „Wenn der Präsident der BB seinen Rücktritt erklärt, dann muss man ihn ersetzen. In diesem Rahmen von politischer Einflussnahme und Parteilichkeit zu sprechen, ist Unsinn“ erklärte der Minister wenig überzeugend. Neto übernahm den wichtigsten Posten in Brasiliens grössten Geldinstitut erst Ende 2006.

Die Aktien des Geldinstitutes sind aufgrund des Wechsels an der Spitze am heutigen Mittwoch kräftig gefallen. Verantwortlich dafür dürfte die voraussichtliche Verringerung des „Zinsspread“ sein, welche die Gewinne drastisch reduzieren könnten. Der Finanzminister wiegelte diese Besorgnis jedoch ab. Die Banco do Brasil sei eine solide Bank, die auch weiterhin Gewinne machen werde. Die Aktionäre könnten beruhigt sein. Vielmehr sollten zukünftig durch die Vergabe von mehr Krediten die Erlöse gesteigert werden. Dies sei eine Hauptaufgabe des neuen Vorstandsvorsitzenden.

In Brasilien herrscht gerade bei öffentlichen Geldinstituten eine grosser Zinsspread. Dies ist die Differenz zwischen den Zinsen, welche die Bank zu entrichten hat und der Höhe der Zinsen, welche am Ende dem Kunden berechnet werden. Bislang war die Banco do Brasil nicht bereits, diesem Abstand zu verringern.

Kam der Rücktritt vor der Entlassung?

Laut einem Bericht der Zeitung „O Globo“ hatte Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva nun die Entscheidung getroffen, den Vorsitzenden des grössten brasilianischen Geldinstitutes von seinem Posten zu entheben. Das Staatsoberhaupt war offensichtlich unzufrieden über die hohen Zinsen, die seitens der Banco do Brasil erhoben werden und hatte beschlossen, die Bank unter eine neue Führung zu stellen. Der Rücktritt dürfte damit vermutlich nur kurz vor einer eventuellen Entlassung erfolgt sein.

Bereits im Januar hatte Lula gegenüber den Vorständen der öffentlichen Banken erklärt, den „Spread“ schnellstens verringern zu wollen. Auch Finanzminister Mantega und der Präsident der brasilianischen Zentralbank, Henrique Meirelles, sprachen sich zwischenzeitlich dafür aus. Die Banco do Brasil S.A. ist die größte und älteste Bank Brasiliens. Sie hat ihren Hauptsitz in Brasília. Nach eigenen Angaben verfügt sie über 4.000 Zweigstellen in Brasilien uns ist zudem in 26 Ländern aktiv. Die Anzahl der Beschäftigten wird auf 82.500 beziffert. Bis 1986 nahm sie vor deren Gründung die Aufgaben der Zentralbank wahr.

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