Der Präsident der Banco do Brasil, Antônio Francisco de Lima Neto, soll am heutigen Mittwoch angeblich von seinem Amt zurücktreten. Dies berichtet der Nachrichtenkanal Globonews. In der Presseabteilung der halbstaatlichen Bank wollte man die Informationen nicht bestätigen. Der Präsident gehe weiterhin ganz normal seiner Arbeit nach.
Laut einem Bericht der Zeitung „O Globo“ hat Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva die Entscheidung getroffen, den Vorsitzenden des grössten brasilianischen Geldinstitutes von seinem Posten zu entheben. Das Staatsoberhaupt sei unzufrieden über die hohen Zinsen, die seitens der Banco do Brasil erhoben werden und habe beschlossen, die Bank unter eine neue Führung zu stellen.
In Brasilien herrscht gerade bei öffentlichen Geldinstituten eine gewaltiger Abstand (der sog. „Spread“) zwischen den Zinsen, welche die Bank zu entrichten hat und der Höhe der Zinsen, welche am Ende dem Kunden berechnet werden. Die Differenz wird schon länger seitens der Regierung argwöhnisch beobachtet. Lula hatte bereits im Januar bei Gesprächen bezüglich der Wirtschaftskrise gegenüber den Vorständen der öffentlichen Banken erklärt, den „Spread“ verringern zu wollen. Auch Finanzminister Guido Mantega sprach sich zwischenzeitlich für eine Angleichung aus. Selbst der Präsident der brasilianischen Zentralbank, Henrique Meirelles, musste im vergangenen Monat in einer öffentlichen Anhörung der Finanzkommission des Senats einräumen, dass es durchaus Raum für eine Verringerung des „Spread“ gebe.
Die Banco do Brasil S.A. ist die größte und älteste Bank Brasiliens. Sie hat ihren Hauptsitz in Brasília. Nach eigenen Angaben verfügt sie über 4.000 Zweigstellen in Brasilien uns ist zudem in 26 Ländern aktiv. Die Anzahl der Beschäftigten wird auf 82.500 beziffert. Bis 1986 nahm sie vor deren Gründung die Aufgaben der Zentralbank wahr.
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