In Curitiba im brasilianischen Bundesstaat Paraná wurde am Dienstag (9.) eine Wohnsiedlung ausschliesslich für Ureinwohner eingeweiht. Auf einer Fläche von 44.000 Quadratmeter entstand das wohl modernste Indianerdorf Brasiliens – Einfamilienhäuser, Gehwege, sogar eine Gemeinschaftsanlage ist vorhanden. 35 Familien indigener Abstammung werden dort zukünftig im wahrsten Sinne des Wortes in der Zivilisation leben – bislang wohnten sie im Randgebiet der Grossstadt in unzumutbaren Verhältnissen.
Laut Aussage der Stadtverwaltung handelt es sich um Indianer der Ethnien ‚guarani‘, ‚kaingang‘ und ‚xeta‘, ursprünglich in den Bundesstaaten Paraná und Santa Catarina beheimatet. Die nach aussen hin abgeschlossene Anlage trägt den Namen „Kakané Porá“ und ist innerhalb des Geländes mit grosszügigen Grünflächen ausgestattet, keine Zäune trennen die einzelnen Häuser. Ein zentraler runder Platz mit einem nach allen Seiten offenen Gebäude soll gemeinschaftlichen Aktivitäten dienen. In diesem „Gemeinschaftspavillion“ können die Indianer ihren religiösen Riten nachgehen oder ihre kulturellen Bräuche pflegen.
Das Projekt wurden von der Stadt Curitiba gemeinsam mit der brasilianischen Indianerbehörde Funai geplant und umgesetzt. Für den Verbleib in der kontinuierlich überwachten Anlage müssen jedoch bestimmte Regeln eingehalten werden. Keine Familie darf ihr zugewiesenes Haus anderen überlassen, verkaufen noch einer anderen Nutzung zuführen. Zudem ist geplant, auf dem Gelände Gemüsebeete zur Selbstversorgung anzulegen. Auch verschiedene Programme und Angebote der Indianerbehörde sowie der staatlichen Gesundheitsbehörde Funasa müssen von den Bewohnern besucht bzw. genutzt werden.
Foto: Divulgação/Prefeitura de Curitiba
Ob die Indianer da nun wohnen wollen ist wohl eher die Frage. Falls ja, dann finde ich das eine gute Sache.