Der brasilianische Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva bestätigte am heutigen Mittwoch (27.03.) in Recife, in der letzten Zeit zweimal mit seinem amerikanischen Amtskollegen George W. Bush telefoniert zu haben, um die Immobilienkrise in den USA anzusprechen. Laut Lula blickt die brasilianische Regierung mit Besorgnis nach Nordamerika, damit „Brasilien als eines der Wachstumsländer in Lateinamerika nicht Opfer der Krise wird“.
„Ich habe persönlich zweimal mit Präsident Bush geredet“ so Lula wörtlich. „Ich wusste, dass er verärgert ist, weil ich mit Gordon Brown sprach. Ich habe ihn angerufen und ihm gesagt: ‚Bush, mein Freund, das Problem ist folgendes: Wir hatten 26 Jahre kein Wachstum. Nun haben wir Wachstum und ihr behindert uns dabei, klar? Löse deine Krise!‚“
In seinen Ausführungen erläuterte Lula, dass die Krise den Kreditsektor der USA betrifft, Schulden verursacht und die „finanzielle Gesundheit“ der Banken des Landes gefährdet. In diesem Zusammenhang äusserte er sich auch ironisch über das Programm zur finanziellen Hilfe von Banken Proer, welches 1995 und der Regierung von Ex-Präsident Fernando Henrique Cardoso initiiert wurde.
„Brasilien hat das Know-How um Banken zu retten. Es ist nur ein Proer einzuleiten. Wenn er [Bush] will, dann kann er nach Brasilien kommen, wo es Leute gibt, die ihn unterrichten können. Ich werde ihm nichts beibringen. Wenn sie es brauchen, können wir ihnen diese Technologie übermitteln“ so der Präsident abschliessend.