Brasilianische Katastrophenhilfe in Bolivien eingetroffen

Datum: 29. Januar 2008
Uhrzeit: 01:41 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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Erste Hilfslieferungen sind aus Brasilien in dem durch Überschwemmungen und Erdrutsche heimgesuchten Nachbarland Bolivien eingetroffen. Die von der Aussenwelt abgeschnittene Bevölkerung in der Region um Santa Cruz de La Sierra wurde mit Lebensmittelpaketen, Zelten und Decken versorgt. Auch 10 Boote für jeweils 15 Personen hatte das brasilianische Militär am gestrigen Dienstag im Gepäck.

In der Grenzstadt Corumbá im Bundesstaat Mato Grosso do Sul stehen zudem drei Helikopter bereit, die aufgrund der schlechten Wetterbedingungen noch nicht aufbrechen konnten. Das Dienstag eingesetzte Flugzeug vom Typ Hércules soll vermutlich am Mittwoch erneut Versorgungsgüter und Personal in die Region bringen.

40 Soldaten stellen die brasilianischen Streitkräfte für zunächst 15 Tage für Hilfsmassnahmen bereit. Sie sollen sich an der Evakuierung der Hochwasseropfer sowie an der Verteilung von Hilfsgütern beteiligen. Ein längerer Verbleib zur Aufbauhilfe ist derzeit noch nicht vorgesehen.

Sinflutartige Regenfälle haben in Bolivien riesige Schäden angerichtet. (Foto: rondonoticias.com.br)Brasilien ist damit als erstes Land neben Venezuela zur humanitären Hilfe in Bolivien eingetroffen. Bislang sind bei den auf das Klimaphänomen „La Niña“ zurück zu führenden Unwettern in den vergangenen Wochen 32 Personen ums Leben gekommen. Am dramatischsten ist die Situation nach wie vor im Zentrum des Landes. Wenn die Regenfälle jedoch weiter andauern, könnte sich die Situation in den Provinzen zum Nachbarland Brasilien ebenfalls verschlimmern.

Auch im Regierungssitz La Paz stehen die Menschen vor Problemen. Seit Tagen ist das Trinkwasser rationiert, beim Einsturz einer Brücke soll ein Kleinbus in die Tiefe gerissen worden sein. Eine Entspannung der Situation ist kurzfristig nicht zu erwarten.

Bereits im vergangenen Jahr hatte „El Niño“ zwischen Januar und März Bolivien heimgesucht. 56 Menschen kamen bei massiven Überschwemmungen ums Leben, über 600.000 wurden obdachlos. Die Schäden beliefen sich auf rund 450 Millionen U$-Dollar, rund 4% des Bruttoinlandsproduktes.

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