Der brasilianische Bischof Dom Luiz Flávio Cappio hat seinen Hungerstreik als Protest gegen die geplante Umleitung der Rio São Francisco im Nordosten Brasiliens abgebrochen. Eine entsprechende Erklärung wurde bei einem Gottesdienst am Donnerstagabend verlesen. Cappio selbst nach an der Messe in einem Rollstuhl teil, war jedoch zu schwach, die Entscheidung selbst zu verkünden. Danach kehrte er ins Krankenhaus zurück.
Nach 23 Tagen Hungerstreik wurde der Geistliche am Mittwoch nach einem Ohnmachtsanfall in ein örtliches Krankenhaus eingeliefert (brasilienmagazin.net berichtete). Kurz zuvor war er über die Entscheidung des obersten brasilianischen Gerichtshofes informiert worden, welche die Fortführung der Arbeiten auf unbestimmte Zeit erlaubt hatte.
Auch Staatspräsident Luiz inácio da Silva hatte sich mittlerweile über den zweiten Hungerstreik des Bischofs geäussert. „Wenn die Regierung einlenkt, ist die Regierung am Ende“ so das Staatsoberhaupt. Die Arbeiten würden weitergeführt werden, setzte Lula nach, verteidigte das Projekt erneut und versicherte, dass die Massnahmen auch wirklich den 12 Millionen Menschen der Region und nicht nur der Industrie und dem Grossgrundbesitz zu gute kommen würden.
Wie vor wenigen Minuten bekannt wurde, habe der 61-jährige heute im Krankenhaus Papaya gegessen und werde vermutlich noch am Abend entlassen. Die Feiertage werde er im Kreise von Freunden und Familie in Barra im Bundesstaat Bahia verbringen, liess ein Sprecher der Kirchengemeinde ausrichten.