Kommunikationsminister Hélio Costa hat Klartext geredet. Auf einer Pressekonferenz zur Einführung des brasilianischen terrestrischen Digital-TV (SBTVD), welches am kommenden Sonntag in São Paulo startet, machte er seinen Unmut über die hohen Decoderpreise Luft.
Derzeit sind im Grossraum der Millionenmetropole ausschliesslich Decodermodelle für um die 1.100 R$ (ca. 420 Euro) erhältlich. „Für diesen Preis muss der Apparat sich mit dem Mars oder anderen Planeten verbinden können und muss zudem goldene Schrauben haben. Das kann nicht der Preis für ein Kästchen für Digitalfernsehen sein“ schimpfte der Minister.
Er bat die Konsumenten um Geduld. In wenigen Monaten werde es Geräte, sog. Set-Top Boxen für 200 R$ (ca. 75 Euro) geben. Bis 2016 muss ganz Brasilien auf die neue digitale Sendenorm umgestellt sein. Bis dahin soll auch die angekündigte Interaktivität – ein Feature des Digital-TV – voll genutzt werden können.
Costa erklärte ebenfalls in der Pressekonferenz, es gäbe keine technischen Einschränkungen bezüglich der Aufzeichnung von Sendungen. „Jeder darf sich daheim die Sendungen aufnehmen und so oft ansehen wie er möchte. Natürlich dürfen die hochauflösenden Programme jedoch nicht aufgenommen werden, um sie dann zu verkaufen.“