Zu zweit mühen sie sich ab, den schweren Karren den Berg hinaufzuschieben. Gesammelt haben sie noch nicht viel heute. Keine leichten PET-Flaschen, keine Getränkedosen, keine Kartons. Nur ein paar Eternit-Platten, wie auch ich sie oben auf meinem Dach habe, haben sie irgendwo erhalten. Und diese werden garantiert weiterverwendet. Dichten irgendwo ein Dach ab. Bekommen eine zweite Chance.
Und die Männer? Wo ist deren zweite Chance? Auf einen Job, auf anständige Arbeit? Die Politiker sagen, es würde alles getan werden, damit jeder seine Arbeit hat. Und doch sehe ich sie fast tagtäglich im Arbeitsamt. Sie kommen mit ihrem Plastikkärtchen und ziehen es durch die Maschine: „Keine entsprechende Stellen vorhanden!“ spuckt der Automat aus. So braucht man erst gar keine Nummer für einen Sachbearbeiter zu ziehen der nur dieselbe Aussage machen kann. „Vielleicht morgen“ raunt mir ein über 50-jähriger hagerer Mann zu, dessen Kärtchen in der Hand zittert und dem man ansieht, dass er sehr lange sehr hart gearbeitet hat. „Vielleicht morgen“!
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Guter Post! Gut geschrieben!
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