Neulich am Gartentor. Eine junge Frau klatscht in die Hände (ist die „Handklingel“ weil es nur seltenst eine elektrische Klingel gibt) und winkt mir zu. Ich rufe meiner Frau zu, dass da irgendjemand von der Kirche oder eine Verkäuferin am Tor ist und sie mal schauen soll.
Doch nichts mit Kirche, Kosmetik oder Handtüchern. Die junge Frau kommt vom IBGE, vom Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística. Das „brasilianische Institut für Geografie und Statistik“ führt eine Erhebung durch und so werden auch wir befragt.
Es ist die „Censo 2007“, also eine Volkszählung. In dieser Zählung werden alle Personen in Städten bis maximal 170.000 Einwohnern ermittelt. Anzugeben ist prinzipiell die Anzahl der Personen im Haushalt inklusive Namen, Nachnamen und Geburtsdatum sowie der Verantwortliche im Haushalt. Daneben wurde für den Abgleich mit der letzten grossen Volkszählung 2000 gefragt, in welchem Land man sich im Jahr 2000 aufgehalten hat. Die Nationalität wurde nicht abgefragt.
Alles wurde in ein Palm-ähnliches elektronisches Gerät eingetippt und gespeichert. Nach fünf Minuten war der Spuk vorbei, ich hatte gerade noch Zeit ein Foto zu schiessen. Wenn ich also demnächst mal wieder etwas über eine IBGE-Umfrage berichte, vielleicht bin ich dann auch mit einbezogen. Zumindest, so konnte ich bislang herausfinden, benötigt die Regierung die genauen Zahlen der kleineren Städte zur Ermittlung von auszuzahlenden Zuschüssen.