Der starke Real, respektive der schwache Dollar bringt brasilianische Exporteure in Not. Die fast immer in Dollar abgeschlossenen Verträge lassen die Gewinne der Hersteller stetig schrumpfen. Zudem sind die mehrfachen Lohnerhöhungen in den letzten Jahren ebenfalls für eine Verteuerung der Produkte verantwortlich, die Wettbewerbsfähigkeit sinkt.
In den vergangenen Tagen sorgt in Brasilien zudem die Schliessung des Traditionsunternehmen Reichert für Aufsehen. Der Schuhersteller, der fast ausschliesslich für den Export produziert, musste aufgrund des schlechten Dollarkurses nun die Beendigung des Geschäftsbetriebes ankündigen (siehe auch den ausführlichen Artikel auf BrasilienPortal).
Nun kündigte ein weiterer Schuhhersteller an, seine Produktion in Brasilien eventuell einzustellen, diese jedoch entgegen Reichert ins Ausland zu verlagern. São Paulo Alpargartas, Eigentümer der weltbekannten Marke Havaianas, denkt inzwischen laut über eine Verlagerung nach Indien, China oder Argentinien nach.
Der Hersteller der berühmten Gummi-Sandalen hat bereits eine Produktionslinie in China und überlegt, diese nun auszubauen. José Eduardo Carmagnani, Leiter des operativen Geschäfts des Unternehmens bestätigte inzwischen, dass „eine Fabrikation von Havaianas im Ausland in den Plänen der Firma nicht mehr ausgeschlossen wird.“ Im Rahmen der Internationalisierung sei dies ein Resultat der derzeitigen Entwicklung. „Die Produktionskosten im Ausland sind einfach niedriger“ so Carmagnani.
Zudem ist das Unternehmen derzeit dabei, den Hersteller Alpargatas Argentinia im Nachbarland zu übernehmen. Auch hier sollen dann Synergieeffekte innerhalb der Produktion genutzt werden.