Nachdem in der vergangenen Woche in Rio de Janeiro 12 Polizisten getötet wurden, sind die zuständigen Behörden der Zivilpolizei, der Stadtpolizei und der regionalen Sektionen der Geheimdienste in erhöhter Alarmbereitschaft. Laut den Ermittlungsbeamten habe sich die gefährlichste Gruppe der lokalen Drogenmafia, das „rote Kommando“ (CV) für ihre weiteren Anschläge ein hohes Ziel gesetzt: 150 Polizisten sollen sterben.
Ausgangspunkt der Anschläge sei hauptsächlich die Favela Mangueira, wo sich das strategische Zentrum des CV befinden würde. Von dort aus wären auf mehrere verschiedene Polizeisektionen die Attentate vorbereitet worden. Allerdings, so räumen die Ermittler ein, seien die betroffenen Polizisten allesamt Mitglieder von Milizen gewesen.
Diese illegal operierenden Milizen bestehen hauptsächlich aus Polizeibeamten, welche die Drogenhändler aus den Armenviertel vertrieben haben. Sie besetzen die entsprechenden Viertel dann selbst und verlangen von den Anwohnern „Sicherheitsgebühren“. Auch für Lieferungen von ausserhalb, z.B. für Gasflaschen müssen die Bewohner einen „Zoll“ bezahlen.
Die Militärpolizei spielt die Vorfälle der vergangenen Woche inzwischen herunter. Laut einem Sprecher seien die Vorfälle allesamt „Einzelfälle“ und „isoliert zu betrachten“. Einen Zusammenhang mit Aktionen des CV könne man nicht bestätigen.