Was für ein Zufall. Kommt doch extra der amerikanische Präsident George W. Bush nach São Paulo, um zum einen mehr Einfluss bei der brasilianischen Ethanolproduktion zu gewinnen und zum anderen seinen brasilianischen Kollegen davon zu überzeugen, dass die antiamerikanische Haltung von Hugo Chavez schlechten Einfluss auf die Region ausübe, da kündigt die Regierung in Brasília am Tage des Zusammentreffens für den nächsten Monat einen Besuch Lulas in Caracas an.
Lula, der angekündigt hat, mit Bush nicht über die freundschaftlichen Beziehungen zu dem Nachbarstaat diskutieren zu wollen, setzt damit ein klares Zeichen. Die USA möge ein wichtiger Handelspartner auf dem Subkontinent sein, aber eine Einmischung in die lateinamerikanische Politik ist unerwünscht.
Kommentare der brasilianischen Regierung zu den Protesten im eigenen Land sucht man vergeblich in den Medien. Genauso wie ein Statement zu der geplanten Grossveranstaltung gegen die amerikanische Politik in Buenos Aires, zur der neben Chavez und seinem bolivianischen Kollegen Morales in einem Fussballstadion rund 50.000 Bush-Gegner erwartet werden.