Brasilien: Dollar vernichtet Millionärsträume

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Die schlechten Devisenkurs vernichten immer mehr brasilianisches Vermögen (Foto: Dietmar Lang / IAP Photo)
Datum: 21. Oktober 2018
Uhrzeit: 09:49 Uhr
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Brasilien hat in einem Jahr gleich 36.000 Millionäre verloren und damit so viele, wie kein anderes Land. Die brasilianischen Millionäre haben nicht unbedingt ihre Heimat verlassen oder Bankrott angesagt. Eine große Rolle spielt vielmehr die starke Abwertung des brasilianischen Real im vergangenen Jahr.

Sie hat dazu beigetragen, dass etliche der schwerreichen Brasilianer aus dem internationalen Ranking der Millionäre herausgefallen sind, weil ihr Vermögen angesichts des Wechselkurses eben unter die eine Millionen US-Dollar-Grenze gesunken ist.

Laut der Credit Suisse hat Brasilien im Vergleich zu 2017 gleich 18,9 Prozent seiner Millionäre eingebüßt. Deren Zahl ist von 190.000 auf nunmehr 154.000 abgesunken. In keinem anderen Land der Welt hat die Zahl der Superreichen so stark abgenommen. Australien steht mit 32.000 Millionären weniger an zweiter Stelle.

Im vergangenen Jahr hat die Credit Suisse den Brasilianern noch eine Zunahme der Millionäre vorausgesagt. In den kommenden fünf Jahren hätte ihre Zahl um 81 Prozent steigen sollen. Allerdings ist die Wirtschaft dann nicht ganz so gewachsen und der Dollar im Vergleich zum Real gestiegen.

Die politische und wirtschaftliche Krise hat in Brasilien in den vergangenen Jahren ebenso zu einer Abnahme des Pro-Kopf-Vermögens geführt. Seit 2011 hat sich dieses laut dem Schweizer Unternehmen um 36 Prozent verringert, während es im voran gegangenen Jahrzehnt von 8.000 Dollar auf 26.200 Doller pro Einwohner angestiegen war.

Die Studie zeigt ebenso eine extreme Schere zwischen Arm und Reich auf. Nach der Studie der Bank liegen 43 Prozent des gesamten Vermögens des Landes in den Händen von nur einem Prozent der Superreichen.

Der Anteil der Brasilianer mit weniger als 10.000 Dollar überschreitet zudem den Weltdurchschnitt, heißt es. In dieser Situation befinden sich 74 Prozent der Brasilianer. Weltweit sind es hingegen durchschnittlich 64 Prozent.

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