Kinderarbeit ist in Brasilien nach wie vor ein Thema. Nach einem Bericht des Statistikamtes IBGE haben 2016 etwa 1,8 Millionen zwischen fünf und 17 Jahre alte Jungen und Mädchen gearbeitet. Das südamerikanische Land verstößt damit gegen die eigene Konstitution und ebenso gegen internationale Abkommen, wie von Isa Oliveira betont wird. Angesichts des Ergebnisses der jüngsten Studie spricht die Geschäftsführerin des brasilianischen Forums zur Abschaffung der Kinderarbeit von „sehr expressiven“ Zahlen.
Eigentlich hatte sich das südamerikanische Land vorgenommen, bis 2015 die Kinderarbeit auszumerzen. Davon ist es weit entfernt. Etwa 54,4 Prozent der 1,8 Millionen arbeitenden Minderjährigen sind Fünf- bis 13-Jährige. Für diese Altersspanne ist per brasilianischem Gesetz jegliche Art von Arbeit verboten. Die meisten von ihnen waren in der Landwirtschaft tätig. Etwa 73 Prozent der Fünf- bis 13-Jährigen sind als Hilfskräfte der Familien eingesetzt worden. Ein Entgelt haben sie für ihre Leistungen nicht erhalten.
Auch von den 14- bis 17-Jährigen haben 22 Prozent ohne Bezahlung gearbeitet. Für diese Altersgruppe gibt es theoretisch spezielle Regeln und Verträge. Viele sind indes illegal tätig. Laut IBGE waren 2016 etwa 808.000 Jungen und Mädchen dieser Altersgruppe ohne Vertrag und somit gesetzwidrig angestellt. Arbeit finden sie vor allem im Handel, aber auch im Bauwesen und im Handwerksbereich.
Von der Kinderarbeit betroffen sind überwiegend Schwarze und Mischlinge. Sie stellen mit 64,1 Prozent knapp ein Drittel aller minderjährigen Arbeiter.