Brasilien leistet sich teure Abgeordnete und Senatoren

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Brasiliens Nationalkongress ist keine billige Angelegenheit (Foto: Fábio Rodrigues Pozzebom/Arquivo Agência Brasil)
Datum: 31. Juli 2017
Uhrzeit: 20:31 Uhr
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Pro Stunde kostet der brasilianische Kongress seine Bürger 1,16 Millionen Reais (umgerechnet sind das derzeit etwa 322.000 Euro). Die Kosten beziehen sich dabei auf alle 365 Tage des Jahres, inklusive der ausgedehnten Ferien der Abgeordneten und den Wochenenden. Vorgelegt wurden die Zahlen von der Nichtregierungsorganisation „Contas Abertas“ (Offene Konten).

Die hat dazu den vom Abgeordnetenhaus und von Präsident Michel Temer verabschiedeten Haushaltsplan analysiert und die Kosten kalkuliert. Enthalten sind darin unter anderem die Gehälter der 513 Abgeordneten von monatlichen 33.700 Reais (etwa 9.360 Euro). Werden die Ausgleichszahlungen für Unterkunft, Essen, Transport, Telefon und anderes aufsummiert, entstehen jedoch monatliche Ausgaben in Höhe von 86 Millionen Reais (etwa knapp 24 Millionen Euro).

Während angesichts eines Haushaltsloches von 139 Milliarden Reais (etwa 38,6 Milliarden Euro) in allen Bereichen der Rotstift angesetzt wurde, geht der Kongress bisher mit keinem guten Beispiel voran. Einsparpotential gäbe es indes, konstatiert Organisationsgründer Gil Castello Branco. Er verweist dabei unter anderem auf die hohe Zahl der Mitarbeiter. Jedem der 513 Abgeordneten stehen 25 Assesoren zu. Die Senatoren können sogar 50 bis 60 Mitarbeiter ernennen.

Vom Kongress wird die Kalkulation der „Contas Abertas“ abgetan. Die Kosten ließen sich nicht so einfach berechnen, weil bei den Haushaltsdaten auch langfristige Investitionen enthalten seien, heißt es in einer Mitteilung. In der wird gleich eine Gegenrechnung mitgeliefert. Nach der verursacht der Kongress pro Brasilianer lediglich 0,5 Cent pro Stunde oder 48 Reais im Jahr.

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