Die brasilianische Regierung hat ihr eigenes „Uber“ aufgelegt. Dahinter verbirgt sich eine Art Taxi-Service für die Bediensteten der verschiedenen Ministerien. Sie sollen künftig, statt den eigenen Staatswagen beim Transport auf „TáxiGov“ setzen. Erhofft werden davon jährliche Einsparungen in Höhe von 20 Millionen Reais (umgerechnet derzeit etwa sechs Millionen Euro).
Während Taxifahrer und auch Politiker landesweit gegen die App Uber kämpfen, macht sich die Regierung Brasiliens das dahinter steckende Prinzip selbst zu Nutzen. Das Transportsystem für öffentliche Bedienstete in der Hauptstadt Brasília arbeitet allerdings nicht mit Fahrern aus der Bevölkerung, sondern mit einem Fuhrunternehmen zusammen. Der Rest funktioniert jedoch ähnlich wie bei Uber. Die Benutzer laden sich die App „TáxiGov“ herunter und bestellen mit ihr einen Wagen. Dessen Anfahrt und die geschätzte Wartezeit können sie per Handy verfolgen. Statt zu zahlen werden die Informationen der Fahrt allerdings mit einer persönlichen Geheimzahl bestätigt.
Am Montag (13.) ist „TáxiGov“ bereits in die Testphase gegangen. Vorerst kann es nur von den Mitarbeitern des Planungsministeriums benutzt werden. Bis 2018 sollen jedoch alle Bedienstete des Regierungs-Verwaltungskomplexes darauf Zugriff haben.
Derzeit fallen für den Transport der Mitarbeiter der Ministerien im Hauptstadtdestrikt jährlich 32 Millionen Reais (etwa 9,7 Millionen Euro) Kosten an. Mit der staatlichen App sollen diese jedoch durch den Verzicht auf die Benutzung der eigenen Flotte um 60 Prozent reduziert werden.