Brasilien gehört zu den zehn Ländern, die am stärksten an der neu gegründeten asiatischen Bank für Entwicklung und Infrastruktur (AIIB) beteiligt sind. Mit einer Einlage von 3,2 Milliarden US$ steht das südamerikanische Land an neunter Stelle. Die Bank will vor allem Infrastrukturprojekte in Asien finanzieren, ist jedoch für Projekte in der ganzen Welt offen.
Brasilianische Unternehmer erhoffen sich durch die Mitgliedschaft Brasiliens in der AIIB Aufträge in asiatischen und anderen Ländern, da sie künftig an Ausschreibungen bei von der neuen Bank finanzierten Projekten teilnehmen können. Als Gründungsmitglied wird Brasilien zudem im Rat der asiatischen Institution vertreten sein und so an Entscheidungen über das Reglement partizipieren. Unter anderem geht es dabei um die Administration der Bank sowie darüber, welche Projekte über sie finanziert werden.
Gegründet wurde die Bank auf Betreiben Chinas hin, das mit 29,8 Milliarden US$ etwa 30 Prozent der Anteile auf sich vereint. Insgesamt sind an der AIIB über 50 Länder beteiligt, unter anderen Indien (8,4 Milliarden US$) und Russland (6,5 Milliarden US$) sowie europäische Länder wie Deutschland (4,5 Milliarden US$) und Frankreich (3,4 Milliarden US$).
Noch muss der brasilianische Kongress der Ratifizierung Brasiliens zustimmen. Doch wird dies lediglich als Formsache angesehen. Von Lateinamerika ist Brasilien bisher das einzige Land, das sich an dem asiatischen Finanzhaus beteiligt hat.
Neben der AIIB ist Brasilien ebenso Gründungsmitglied der Entwicklungsbank der BRICS-Länder (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika), die im vergangenen Jahr ins Leben gerufen wurde. Mit ihr soll ein Gegengewicht zur Weltbank und zum Internationalen Währungsfond (IWF) geschaffen werden, die ihren Hauptsitz in den USA haben.