Sommerzeit ist Grillzeit. Auch in Brasilien darf bei einem richtigen Fest ein Churrasco nicht fehlen. Allerdings werden ausgerechnet Fleisch und Bier immer teurer. Schuld ist die Inflation, die für 2014 mit 6,41 Prozent angegeben wird. Die Preise für Fleisch und Bier sind dabei am stärksten gestiegen, sie haben um zehn bis über 20 Prozent zugenommen. Eine Entwarnung gibt es indes nicht. Experten gehen für 2015 von einer noch höheren Inflationsrate aus.
Nach Angaben des Statistikamtes IBGE mussten die Konsumenten für ein Kilogramm Fleisch am Jahresende 2014 um 22,21 Prozent mehr für ein Kilogramm Fleisch bezahlen als zu Jahresbeginn. Das Bier hat sich um 9,28 Prozent verteuert. Für dieses Phänomen haben die Statistiker sogar einen eigenen Namen kreiert, die “Churrasco-Inflation”.
Wie in vielen Ländern gilt auch in Brasilien der Verzehr von Fleisch als ein Wohlstandssymbol. Die Preisexplosion erklären Experten damit, dass 2014 die Nachfrage im Land gestiegen ist während gleichzeitig die starke Trockenheit im Zentrum und Südosten Brasiliens zu Einbußen bei der Produktion geführt hat. Hinzu kommt, dass mehr ins Ausland exportiert wurde als noch 2013, wie beispielsweise nach Rußland.
Erheblich zur Inflation von 6,41 Prozent beigetragen hat jedoch auch die Erhöhung des Strompreises. Wegen der Dürre wurde weniger Strom mit Hilfe der Wasserkraft produziert und mussten die teureren Kraftwerke hinzugeschaltet werden, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.
Dass die Inflationsrate 2015 wieder sinken könnte, davon gehen unabhängige Experten indes nicht aus. Schon zu Jahresbeginn wurde der Strom noch einmal verteuert. Gestiegen sind in etlichen Großstädten wie São Paulo und Rio de Janeiro zudem die Kosten für den öffentlichen Transport. Die Fahrkarten sollen sich im Schnitt um acht Prozent verteuert haben.