Für Überraschung sorgen die neuesten Ergebnisse der Umfragen zur bevorstehenden Wahl im Oktober. Danach sprechen sich mehr und mehr Brasilianer für die ehemalige Umweltministerin Marina Silva aus. Sie erzielte bei den Umfragen bereits die gleiche Stimmenanzahl wie die amtierende Präsidentin Dilma Rousseff. Bei einem zweiten Urnengang würde Marina Silva indes klar gewinnen.
Vor wenigen Wochen noch konnte Dilma Rousseff einen klaren Vorsprung gegenüber ihren Konkurrenten vorweisen. Noch im Rennen war Eduardo Campos, der bei den Umfragen im Juli lediglich acht Prozent erzielt hat. Nach seinem tragischen Tod bei einem Flugzeugunfall am 13. August, wurde seine Mitstreiterin, Marina Silva, zur Präsidentschaftskandidatin gekürt. Schon bei der ersten Umfrage vom 18. August sprachen sich 21 Prozent für sie aus. Dass sie dieses Ergebnis in nur elf Tagen erheblich ausbauen könnte, davon gingen jedoch nur wenige aus.
Laut Umfrage des Institutes Datafolha liegen Dilma Rousseff und Marina Silva mittlerweile mit 34 Prozent gleich auf, wobei Rousseff zwei Prozentpunkte eingebüßt hat. Noch mehr Stimmenverluste musste Oppositionskandidat Aécio Neves hinnehmen. Für ihn stimmten 15 Prozent, während es am 18. August noch 20 Prozent waren.
Würde es zu einem zweiten Wahlgang zwischen der amtierenden Präsidentin und Silva kommen, hätte Brasilien laut der Umfrage eine neue Präsidentin. Danach erzielte Silva 50 Prozentpunkte, während sich für Rousseff lediglich 40 Prozent aussprachen. Bei einem zweiten Urnengang zwischen Aécio Neves und Rousseff würde letztere mit 48 Prozent wieder gewählt, während Neves 40 Prozent erzielen würde.
Auch wenn bis zum Wahltag am 26. Oktober noch einige Wochen fehlen, zeichnet sich doch schon jetzt ein Kopf an Kopf Rennen zwischen Marina Silva und Dilma Rousseff ab. Bei den Umfragen wie zufrieden die Bürger mit der derzeitigen Regierung sind, hat sich indes wenig geändert. Sie wird von 35 Prozent der Befragten für „gut“ oder „optimal“ befunden und von 39 Prozent für „normal“. Lediglich 26 Prozent befanden die Amtsführung Rousseffs als „schlecht“ oder „sehr schlecht“.