Dürre in Brasiliens Südosten wirkt sich auf Kaffeepreise aus

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Die Kaffeebauern fürchten durch Dürre Ernteeinbußen von bis zu 20 Prozent (Foto: CIAT International Center for Tropical Agriculture)
Datum: 26. August 2014
Uhrzeit: 16:08 Uhr
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Der brasilianische Südosten und das Zentrum leiden unter der größten Trockenheit der vergangenen vier Jahrzehnte. Dies wirkt sich inzwischen sichtbar auf den Weltmarktpreis für Kaffee aus, der kontinuierlich ansteigt. Durch den Wassermangel wird bei der beliebten Bohnen aus dem südamerikanischen Land momentan mit Ernteeinbußen von durchschnittlich gut 20 Prozent gerechnet. Brasilien gilt jedoch auch weiterhin als größter Kaffee-Anbauer, im vergangenen Jahr deckte der Südamerikagigant etwa 36 Prozent des weltweiten Angebotes ab.

Schon im vergangenen Jahr ist die Kaffee-Ernte in Brasilien etwas geringer ausgefallen. Bei der momentanen Ernte sieht es nicht anders aus. Es wird davon ausgegangen, dass das Ergebnis nochmals deutlich unter dem vom Vorjahr liegen wird. Einzelne Anbauer berichten sogar von Ausfällen von über 50 Prozent. Auch für das kommende Jahr werden bereits weitere Einbußen erwartet. Im vergangenen Juli haben plötzlich kurze, aber starke Regenfälle dafür gesorgt, dass etliche Kaffeestauden vorzeitig mit der Blüte begonnen haben. Durch die darauffolgende Trockenheit sind viele Blüten jedoch wieder abgefallen. Landwirte beobachten zudem ein wesentlich geringeres Wachstum der Kaffeesträucher.

Sollten sich die Prognosen bestätigen, wäre dies der erste über drei Jahre hinweg anhaltende Ernteeinbruch seit 1965. Betroffen ist vor allem der Kaffee der Sorte Arabica, der über 75 Prozent der angebauten Sorten in Brasilien entspricht und auch weltweit am gefragtesten ist.

Während auf der Südhalbkugel der Erde aufgrund der klimatischen Bedingungen derzeit weniger Kaffee produziert wird, steigt gleichzeitig der Verbrauch des braunen Getränks weltweit an. Vor allem in Asien sind neue Märkte hinzu gekommen, aber auch in Brasilien selbst ist der Konsum in den vergangenen Jahren gestiegen. Marktbeobachter gehen davon aus, dass in der nächsten Saison, die im Oktober beginnt, etwa 600.000 Tonnen Kaffee fehlen werden, um den weltweiten Bedarf abzudecken. Mit weiter steigenden Preisen ist deshalb zu rechnen.

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