1 Billion oder 1.000 Milliarden Reais an Steuern hat der brasilianische Staat in diesem Jahr bereits eingenommen. Am heutigen Vormittag Ortszeit (12.) überschritt das „Impostômetro“ der Wirtschaftsvereinigung São Paulos (ACSP) die magische Grenze, ganze fünfzehn Tage früher als im Vorjahr. Auf der „Steuer-Uhr“ werden jedes Jahr von Neuem die geschätzten Steuereinnahmen der Städte und Gemeinden, der Bundesstaaten sowie der Union zusammengerechnet und abgebildet. Die gewaltige Zahl mit nunmehr 13 Stellen vor dem Komma wird sich bis zum Jahresende auch weiterhin rund um die Uhr in rasender Geschwindigkeit erhöhen, bevor sie an Silvester um Punkt Mitternacht wieder auf Null zurückgesetzt wird.
Eine „Trilhão“ in entspricht wie in den USA als auch in Brasilien einer deutschen Billion. Die geschätzten Steuereinnahmen im größten Land Südamerikas liegen damit im Jahr 2014 momentan bei umgerechnet knapp 325 Milliarden Euro. Im Vergleich: in Deutschland lag das Steueraufkommen laut den Bundesministerium für Finanzen im vergangenen Jahr bei knapp 620 Milliarden Euro.
Die Verantwortlichen der ACSP sehen in dem gegenüber 2013 über zwei Wochen kürzeren Zeitraum bis zum Erreichen der Billionen-Marke einen klaren Beweis für die ständig zunehmende Steuerlast aller Menschen im Land. „Es besteht ein absolutes Missverhältnis. Das Aufkommen wächst deutlich stärker als die brasilianische Wirtschaft. Der Steuerzahler zahlt viel Mehr und bekommt nichts zurück. Vor allem öffentliche Dienstleistungen fehlen“ so ACSP-Präsident Roger Amato.
Was mit den Steuergeldern gemacht wird, kann man auf der Webseite des Impostômetros herausfinden. Hier kann man auch nachprüfen, wie hoch das Steueraufkommen in einzelnen Bundesstaaten oder den über 5.000 Städten und Gemeinden im Land ist. Um die Bevölkerung zu sensibilisieren, plant die Vereinigung jedoch auch mit der „Steuer-Uhr“ durch den Bundesstaat São Paulo zu fahren. An den Stopps sollen ausgewählte Konsumgüter, deren Preisgestaltung und der darin enthaltenen Steuerlast vorgestellt werden.