In São Paulo spitzt sich das Problem der Trinkwasserversorgung weiter zu. In den Trinkwasserreservoirs, mit denen der Großraum der Megametropole versorgt wird, sind nur noch 17 Prozent des eigentlichen Volumens übrig. Und selbst im Ausweich-Stausee wird das Wasser langsam knapp.
Noch vor einem Jahr lagen die Wasserstände in dem Staubeckensystem von Cantareira bei 54 Prozent der normalen Kapazität. Allerdings blieben die zum Jahresende 2013 erwarteten Regenfälle aus. Um eine Rationierung des Trinkwassers zu vermeiden wurde bereits das untere Wasservolumen angezapft. Ebenso wurde das Stauseesystem Alto Tietê hinzu geschaltet. Doch auch dort ist der Wasserstand bereits auf gut 22 Prozent abgesunken.
Schon seit längerem existieren deshalb Pläne, vom Fluß Paraíba do Sul lebensnotwendiges Wasser abzuzapfen. Doch das Vorhaben stößt auf Probleme mit dem Umweltschutz, da von der Maßnahme ein artenreiches Sumpfgebiet bedroht wäre. Immer häufiger wieder daher kritisiert, dass es in den vergangenen Jahren versäumt worden sei, in Alternativen zu investieren.
Die Trinkwasserreservoirs sind bereits so ausgetrocknet, dass selbst ein Regen das Volumen nicht maßgeblich erhöhen würde. Zuerst würde sich der Boden wie ein Schwamm aufsaugen, bevor auch der Stausee vom Niederschlag profitieren könne, sagen Experten. Sie gehen darüber hinaus davon aus, dass es mindestens zwei Jahre dauern würde, bis die normale Füllhöhe der Stauseen wieder erreicht sei.
Der zuständige Wasserversorger hofft dennoch darauf, dass spätestens im November die Regenfälle wieder einsetzen werden. Bis dahin gelte es, Wasser zu sparen. Diesbezüglich wurden bereits Programme geschaffen, bei denen Wassersparern ein Rabatt gewährt wird. Nach Medienberichten soll das kostbare Nass bereits rationiert werden. Es ist die Rede davon, dass in den Nachtstunden die Wasserleitungen trocken fallen. Das Unternehmen widerspricht den Gerüchten jedoch und führt das Problem auf Druckabfälle im System zurück.