Der Einzelhandel in Brasilien hat in dieser Woche, in dem der traditionelle „Tag der Liebenden“ gefeiert wird, einen Umsatzrückgang von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Dies teilte das Marktforschungsinstitut Serasa Experian mit. Es ist damit der schlechteste Wert der vergangenen fünf Jahre am 12. Juni, dem „brasilianischen Valentinstag“. Lediglich 2009 war der Indikator mit -1,7 Prozent noch niedriger ausgefallen.
Am Wochenende vor dem Feiertag (6.-8. Juni) ist hingegen der Umsatz im Einzelhandel gegenüber dem Vorjahreszeitraum landesweit um gut 1 Prozent gestiegen. In São Paulo mussten die Händler allerdings Einbussen von -1,7 Prozent hinnehmen.
Die Serasa-Analysten machen für die geringe Kauflust neben dem Start der Fußball-Weltmeisterschaft auch „die Verteuerung von Krediten und das geringe Vertrauen der Konsumenten in die trabende Inflation“ verantwortlich.
Auch der Dienstleister zur Absicherung von Krediten (SPC) stellten einem Umsatzrückgang am „Tag der Liebenden“ fest. Die Bonitätsprüfer konnten, basierend auf Zahlen des nationalen Einzelhandelverbandes, sogar einen Rückgang von 8,63 Prozent im Zeitraum vom 05. bis 11. Juni gegenüber dem Vorjahr registrieren. Auch sie machen neben dem WM-Auftakt in dieser Woche die fortwährende Inflation im größten Land Südamerikas dafür verantwortlich.
Der „Dia dos Namorados“ ist nach Weihnachten und Muttertag der umsatzstärkste Tag in Brasilien. Vornehmlich werden für den Partner Kleidung, Schuhe, Parfüm, Blumen oder Schmuck gekauft.