In Rio de Janeiro werden die Straßen teuer gepflastert. Da kann es schon einmal vorkommen, dass ein Omelette fast 30 Euro oder eine Kugel Eis nicht unter drei Euro kostet. Man merkt am Geldbeutel, dass die Fußballweltmeisterschaft bald angepfiffen wird.
„Die Mentalität in Rio de Janeiro ist es derzeit, zu versuchen, mit der WM und den Olympischen Spielen das große Geld zu machen“, sagte Ana Pacheco im Schweizer Fernsehen. Sie musste aus ihrer Wohnung ausziehen, da die Miete in ungeahnte Höhen schnellte. Für die Zweizimmerwohnung der Kunsthistorikerin war auf einmal die doppelte Miete fällig.
Inzwischen regt sich aber Protest. „Rio ist surreal“, heißt der neue Schlachtruf an Anlehnung der brasilianischen Währung Real. Sie sollte auch lieber „Sur-Real“ heißen schrieb zu Jahresbeginn ein Designer, woraufhin ein Grafikerin schnurstracks einen entsprechenden Geldschein entwarf.
Die ersten Auswirkungen gibt es schon zusehen: Die Behörden in Rio de Janeiro wollen von nun an „missbräuchliche Preise“ kontrollieren und, sofern nötig, auch Abmahnungen aussprechen. Einige Bars haben bereits am Edelstrand Leblon die Preise gesenkt. Zudem gibt es auch schon neue Schritte aus der Bevölkerung: Sie schleppen ihr Bier nun selbst an den Strand. Früher war dies als Merkmal der Unterschicht verpönt.