Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) hat den aktuellen Soja-Weltmarkt genau unter die Lupe genommen und ist für das laufende Wirtschaftsjahr zu einem etwas ernüchternden Ergebnis für die USA gekommen. Demnach wird Brasilien den Amerikanern einen kleinen Strich durch die Rechnung machen und sie vom Spitzenplatz in der Weltrangliste der Sojaproduzenten verdrängen.
Die Experten aus Washington bescheinigten den Brasilianern eine Rekordernte für dieses Jahr. So korrigierten sie ihre eigentliche Prognose um eine Million Tonnen nach oben auf insgesamt 90 Millionen Tonnen. Tritt dies wirklich ein, hätte der Südamerikariese acht Millionen Tonnen oder zehn Prozent mehr Soja geerntet als noch im vergangenen Jahr.
Die US-amerikanischen Produzenten würden laut dem USDA knapp 500.000 Tonnen weniger vom Feld holen als ihre Kollegen im WM-Gastgeberland. Dabei ist in Brasilien seit Monaten eine Diskussion um die eingesetzten Pestizide im Gange.
„Die Art der Produktion muss überdacht werden um die Nachhaltigkeit der Bodennutzung sowie die biologische Vielfalt der Wälder und der Flächen, die durch Pestizide verseucht werden und die genetische Vielfalt des Getreides zu gewährleisten“, erklärte Rômulo Batista von Greenpeace in einem Gespräch mit der ‚Deutschen Welle’. Denn die Spitzenposition in der Produktion von Soja haben die Brasilianer auch ihrem Einsatz von Giften zu verdanken. Auch hier sind sie führend in der Welt.
„Noch gibt es keine Untersuchung, die belegen würde, dass die Verwendung der Pestizide sicher ist“, betonte Bastista. „Sollte das transgene Saatgut in Zukunft als einziges vermarktet und dann von einer unbehandelbaren Krankheit befallen werden, wäre das ein großes Problem“, warnte der Umweltschützer.