„Wir wollen keine Weltmeisterschaft“, unter diesem Motto rief die Gruppe Rio Anonymous über Facebook „zur ersten Aktion dieses Jahres auf, um ein klares Nein zu der WM-Endrunde zu bekunden“. Am kommenden Samstag wollen die Gegner der FIFA-Fußballweltmeisterschaft landesweit in 36 Städten demonstrieren. Auch via Twitter wurde der Fußballweltverband FIFA zum Verlassen des Landes aufgefordert: „FIFA go home“, hieß es bei dem Kurznachrichtendienst.
So wollen am Wochenende tausende Demonstranten gegen die Polizeiwillkür, die soziale Unterdrückung, die Mängel im öffentlichen Gesundheitssystem, die überhöhten Steuern und gegen die Korruption im Land ein Zeichen setzen.
Vor allem in den Großstädten Rio de Janeiro und São Paulo werden Zehntausende erwartet. Sie wollen unter anderem auch mit einer Rallye auf die Probleme bei dem Südamerikariesen aufmerksam machen. Aber auch in den WM-Spielorten Brasilia, Salvador, Porto Alegre und Curitiba sind größere Aktionen geplant.
Bereits im vergangenen Sommer beim FIFA-Konföderationenpokal kam es zu erheblichen Protesten. Die Massenkundgebungen waren in Preiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr begründet. Sie sorgten weltweit für mediales Aufsehen und wurden vom teilweise überharten Vorgehen der Behörden begleitet. Die Demonstrationen worden aber auch durch Vandalismus aufseiten der Protestierenden überschattet.