Die größte Volkswirtschaft Südamerikas stemmt sich mit aller Macht gegen die Geldentwertung. Infolgedessen hat die brasilianische Zentralbank zum siebten Mal nacheinander den Leitzins erhöht. Dieser wurde um 0,50 Prozentpunkte erhöht und beträgt nun 10,5 Prozent.
Vor noch knapp einem Jahr betrug der wichtigste Zins des Landes lediglich 7,25 Prozent. Seitdem wurde er stets erhöht, zuletzt im November 2013. Damals begründete die Bank die Erhöhung überraschenderweise schon nicht mehr mit der Bekämpfung der steigenden Inflation, sondern mit der allgemeinen Zinsanpassung.
Problematisch ist allerdings, dass die Erhöhungen keine Früchte trugen. Waren im vergangenen Jahr 4,5 Prozent Inflation angestrebt, wurden es am Ende 5,91 Prozent. Zwar ist die Wirtschaft Brasiliens damit unter der Obergrenze von 6,5 Prozent geblieben, dennoch schwächelt die Ökonomie des südamerikanischen Riesen gewaltig.
Die Gründe für die schwachen Zahlen werden unter anderem in der ebenso schwachen Währung Real gesehen. Aber auch die schlechten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt und der Druck auf den Transportsektor helfen nicht bei der Gesundung der Wirtschaft. Die hohen Treibstoffkosten tun ihr übriges.
Auch die Bundesregierung Brasiliens versucht hier anzusetzen. Neben der Fußballweltmeisterschaft, die im Sommer angepfiffen wird, wählen die Brasilianer am Jahresende auch ein neues Staatsoberhaupt. Die Amtsinhaberin, Staatspräsidentin Dilma Rousseff, will erneut kandidieren und sich mit einer verbesserten Wirtschaft bei den Bürgern gut positionieren.